Michael Heltau im Rückblick: „Es ist so, als wäre das nie gewesen“

Ende November 2017 hatte „Einen blauen Ballon möcht’ ich haben!“ im Burgtheater Premiere. Dann sagte Michael Heltau Adieu
Der 86-jährige Doyen des Burgtheaters über den Corona-Spuk, die Tücken des Wohlstands und seinen Abschied von der Bühne

Am Karfreitag (10. April) startet um Punkt 12 Uhr ein marathonartiger Staffellauf: Rund 120 Künstler und Personen des öffentlichen Lebens lesen in etwa zehn Stunden den Roman „Die Pest“ von Albert Camus. Unter all den bekannten Namen – wie Elfriede Jelinek, Josef Hader, Wolfgang Ambros, Daniel Kehlmann, Klaus Maria Brandauer, Paulus MankerSophie Rois, Kardinal Schönborn – sticht einer ganz besonders hervor: jener des 86-jährigen Burgtheater-Doyens Michael Heltau.

KURIER: Auf Ihrer Website ist als allerletzter Termin die DVD-Präsentation Ihres Programms „Einen blauen Ballon möcht’ ich haben!“ vermerkt. Am 7. 12. 2018.

Michael Heltau: Davor schon, im Frühjahr, hatte ich mit einem Satz aus dem „Rosenkavalier“ Abschied von der Bühne genommen: „Versteht Er nicht, wenn eine Sach’ ein End’ hat?!“

Denn am 29. 12. 2017 war Loek Huisman, Ihr Lebenspartner seit 1953, gestorben. Gemeinsam hatten Sie all Ihre Programme konzipiert.

Und die letzten Programme sind beim Weggehen von Loek entstanden. Das war eine Phase von fünf Jahren. Da hat man da zu sein. Ich habe diese Aufgabe akzeptiert, sehr leidenschaftlich erfüllt. Und ich habe dabei sehr viel, hoffe ich, begriffen. Dafür bin ich dankbar. Wenn ich gefragt werde, ob mir das Bühnenleben nicht fehlt, kann ich sagen: Es ist so, als wäre das nie gewesen.


Kommentare