Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Wagners "Parsifal" zu hören

Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Wagners "Parsifal" zu hören
Heute wäre Wagners „Parsifal“ an der Wiener Staatsoper auf dem Programm. Es ist die Oper der Stunde und des Lebens.

Es ist natürlich ein fast absurdes Unterfangen: Für fast sechs Stunden setzt man sich alljährlich am Gründonnerstag in einen Opernsessel, um hunderten Menschen dabei zuzuhören und -zuschauen, wie sie ein nur spärlich als Oper verkleidetes Stück Philosophie aufführen. Es geht um so aktuelles Zeug wie eine unheilbare körperliche Versehrtheit und um so scheinbar aus der Zeit gefallenes wie Männerbünde, Schuld, Sünde und Erlösung.

Es gibt Musik, die klebrigweich sein kann wie ein Erdbeerduftschaumbad. Und so brutal abstrakt – Dirigent Franz Welser-Möst hat es exemplarisch vorgezeigt – wie das 20. Jahrhundert.

Es ist eine katholisch aufgeladene Musikmesse und zugleich voll buddhistischer, Schopenhauerianischer Ketzermomente.

Und Richard Wagners „Parsifal“ ist auf Grund all dessen sowohl anfängertaugliche Einstiegsoper als auch eine, die vielerlei Endpunkte birgt.


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