#MeToo in der österreichischen Filmbranche: "Wir kennen die Namen"

#MeToo in der österreichischen Filmbranche: "Wir kennen die Namen"
Die Kulturszene steht im Banne von zahlreichen, bisher anonymen Berichten von Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen. Was geschehen muss, damit sich die Situation verbessert.

Wenn Donnerstagabend der Österreichische Filmpreis verliehen wird, mischen sich Misstöne in die Festlichkeit. Denn die heimische Filmbranche wird seit vergangener Woche von einer Welle an #MeToo-Vorwürfen gebeutelt: Zahlreiche Frauen schilderten anonym, wie sie Opfer von Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen wurden.

Zuerst berichtete Regisseurin Katharina Mückstein auf Instagram von ihren niederschmetternden Erfahrungen – und rief Betroffene dazu auf, sich ebenfalls zu melden. Daraufhin gingen unzählige Nachrichten ein, die Mückstein anonymisiert teilte und die ein verstörendes Licht auf die Branche werfen: Frauen beschreiben darin entwürdigende Casting-Situationen, Beleidigungen, Belästigungen und Stalking bis hin zu (versuchten) Vergewaltigungen.

Auch sehr viele junge Frauen meldeten sich mit ihren bitteren Erfahrungen zu Wort und machten damit die Hoffnung, viele der Missstände lägen in der Vergangenheit, zunichte. Seit im Jahr 2017 amerikanische Schauspielerinnen konkrete Vorwürfe gegen den US-Filmproduzenten Harvey Weinstein erhoben, die letztlich zu dessen Verurteilung führten, hat sich offensichtlich in Österreich nicht viel geändert.

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