#MeToo-Gründerin fordert mehr Aufmerksamkeit für Betroffene

#MeToo-Gründerin fordert mehr Aufmerksamkeit für Betroffene
"Kampf gegen Macht und Privilegien": Die Bewegung sei mehr, als nur Täter zu outen, erklärt die US-Amerikanerin Tarana Burke.

Sie war keine Schauspielerin, keine Sängerin, kein Star in Hollywood.

Tarana Burke engagierte sich in der Gemeindearbeit in Selma (Alabama, USA). Sie rief im Jahr 2006 MeToo auf der Internet-Plattform „My Space“ ins Leben.

Am Beginn stand der Leidensweg eines Mädchens, das missbraucht wurde. Es vertraute sich Burke an. Sie wusste nicht, wie sie helfen sollte. Alles, woran sie denken konnte, war: Ihr sei das auch passiert, „MeToo“.

„Die Bewegung begann im tiefsten, dunkelsten Platz in meiner Seele“, erklärt Burke auf ihrer Homepage. MeToo sollte vor allem afroamerikanische und hispanische Frauen stärken, die sexuelle Gewalt überlebt haben.

Dann, elf Jahre später, wurde #MeToo zu einer weltweiten Bewegung. Burke war bei den Golden Globes, bei den Oscars, auf dem Cover des US-Magazins Time. Sie spricht vor Tausenden Menschen. Redet über die Notwendigkeit, dass sich die Gesellschaft verändern muss. Auch bei #MeToo bleibt sie aufmerksam. Sie habe das Gefühl, betont Burke, dass nun jene vernachlässigt würden, für die #MeToo ursprünglich gedacht war.

Burke fordert, den Betroffenen mehr Aufmerksamkeit zu schenken als den Tätern. Burke fordert zum Kampf gegen „Macht und Privilegien“ auf. Und sie macht darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, wie Menschen über sexuelle Gewalt sprechen. Heuer startete sie eine neue Kampagne. Männer und Frauen erzählen ihre Geschichten. Das solle zeigen, erklärt Burke der HuffPost, dass #MeToo mehr ist, als Täter zu outen.

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