Metallica im Anrollen: Gitarrengewitter über Ebreichsdorf erwartet
Metallica haben Erstaunliches geschafft. Jetzt nicht nur in Hinblick auf den eigenen Erfolg: Der könnte kaum größer sein, die Band um James Hetfield ist ein veritabler Koloss.
Metallica haben darüber hinaus aber auch ganz vielen zornigen jungen Männern Argumentationsfutter für die Diskussionen mit der Mama mitgegeben: So direkt hat sich das Testosteron-Brodeln, das ganz viele in der Pubertät ereilt, kaum je in eine saturierte Reiche-Leute-Aura transferiert wie hier. Schau, Mama, damit kann man viel Geld verdienen!
Nun sollen Metallica aber noch etwas erreichen, das bisher niemand geschafft hat: Sie sind heute der lautstarke Auftakt für den erneuten Anlauf, das Racino Ebreichsdorf als Großkonzertlocation zu etablieren.
Die Papierform wäre gut: Man ist nahe zu Wien, an der Autobahn gelegen. Doch nicht immer haben die Fans in Ebreichsdorf die besten Erfahrungen gemacht: In das kollektive Unterbewussten hat sich etwa das Bon-Jovi-Konzert 2008 mit seinen legendären Staus eingebrannt.
Diesmal soll alles anders werden, verspricht der Veranstalter Live Nation: 60.000 Besucher werden erwartet, es gibt 20.000 Parkplätze, man kann mit Bussen und dem Zug anreisen.
Und es soll nach dem Konzert von Metallica auch noch Anreize geben, nicht gleich wieder abzuhauen: Ein Party-Dome am Gelände soll bis 2 Uhr bespielt werden, um 3 Uhr gehen die letzten Züge nach Wien.
Spektakuläre Show
Zwischen den Hoffentlich-nicht-Staus dürften die Fans aber ordentlich auf ihre Kosten kommen. Im Durchschnitt sind die Bandmitglieder zwar auch schon 60 Jahre alt, die aktuelle Tour habe aber bahnbrechende Momente zu bieten, berichtet Forbes von den jüngsten Konzerten in München. Ein Gewitter half dort mit gut getimten Blitzen zu „Master of Puppets“ auch noch dabei, dass Metallica sogar auf den sonst eher Pop-orientierten Sozialen Medien viral gingen.
Zumindest in den Stadien spielten Metallica auf einer kreisrunden Bühne, die ins Publikum hineinreicht – und so viele Fans auf gefühlte Tuchfühlung mit der Band gehen lässt. In München gab man sogar einen eigenen Song, den „Hofbräuhaus Funk Jam“. Hoffentlich wird in Ebreichsdorf daraus kein „Racino Traffic Jam“.
Die zweite Feuerprobe für das Gelände folgt dann Anfang Juli: Das Hip-Hop-Festival Rolling Loud (5. bis 7. Juli) soll Travis Scott, Playboi Carti und Nicki Minaj aufbieten (sollte letztere nicht wieder, wie kürzlich in Manchester, ihren Auftritt wegen einer vorübergehenden Festnahme verpassen).
georg leyrer
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