"Was für die Raupe das Ende der Welt bedeutet, bedeutet für den Schmetterling den Tag der Geburt", sagte Makazaria bei seiner traditionell lautstarken Begrüßung zu Beginn der Show. Die Moderatoren, Dirk Stermann und Christoph Grissemaaaaaann, begrüßte er "in endloser Frische".
Aber es gab eben ein Ende zu verkünden. Stermann stellte die sieben Musiker als "die ehemalige Band Russkaja" vor. Nach 18 Jahren habe Makazaria sein "Herzensprojekt für beendet erklärt", erklärte Stermann dem Publikum. Grund sei der "furchtbare Krieg der Russen gegen die Ukraine" gewesen, die Band habe nicht mehr "lustige russische Folkore" machen wollen, das habe sich "nicht mehr richtig angefühlt".
Aber Stermann bekräftigte: "Die Band wird uns als Showband erhalten bleiben!"
Das löste heftige Akklamationen beim Studiopublikum aus.
"Keine Frage", sagte Kollege Grissemann. Und in altbekannter Frische bezeichnete er die die Band als "die besten Musiker Österreichs".
Wie es nun weiter gehe?
Sänger Makazaria meinte: "Wir haben schon ein paar lustige Ideen ..."
Grissemann wäre nicht Grissemann, hätte er nicht gesagt: "Du musst den russischen Akzent auch noch weg kriegen."
Stermann meinte, es höre sich für ihn ohnehin nach "Steirisch" an.
Mazaria meinte, er werde daran arbeiten, schien aber nicht wirklich zum Scherzen aufgelegt.
Grissemann beendete den traurigen Teil und pries die Musikgruppe noch einmal an, als: "The Band formerly known as Russkaja!"
Melancholischer Schluss
Dann folgte der lustige Teil mit einer maschek-Persiflage auf das Van-der-Bellen-Interview, mit einem erfrischenden Thomas Brezina, nach mehr als 600 geschriebenen Büchern, und einer noch erfrischenderen Volksopern-Direktorin Lotte de Beer. Dazwischen spielte die Band wie gewohnt die Auftrittsmusik live.
Für den Schluss-Song überließen die ehemaligen Russkaja-Musiker die Bühne dem jungen Singer-Songwriter Oskar Haag, der mit seinem Song "Stargazing" einen melancholisch-nachdenklichen Schlusspunkt setzte. Dahinter stand das verwaiste Schlagzeug der "Band formerly known as Russkaja".
Noch kein neuer Name
Einen neuen Namen hat die Studioband noch nicht gefunden, war vor der Sendung aus dem ORF zu erfahren. Und: "Möglicherweise hat sich die Band bis zur nächsten Sendung für einen Namen entschieden – das ist noch offen."
Vorerst würde die Band in ihrer kompletten Zusammensetzung bei "Willkommen Österreich" weiterspielen, heißt es weiter.
Dass sich der musikalische Stil bzw. das in der Show verwendete Songmaterial ändern würden, bestätigt der ORF. Aber in welcher Form das passiert, sei derzeit ebenso "noch offen".
"Bitterer Beigeschmack"
Was vor dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 "lustige Satire in der Musik" gewesen sei, sei jetzt nur noch "tragisch mit einem sehr bitteren Beigeschmack", schrieb die Band vergangene Woche auf Facebook. Man wolle nicht länger etwas repräsentieren, "das in Zeiten wie diesen ausschließlich mit Krieg, Tod, Verbrechen und Blutvergießen assoziiert wird".
Vergangenen Freitag erschien das achte und demnach letzte Studioalbum der Band: "Turbo Polka Party". Das Cover führt noch den Bandnamen Russkaja.
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