Technik-Vize Prantner scheidet aus, Personalchefin Zierhut zu ORFIII

Technik-Vize Prantner scheidet aus, Personalchefin Zierhut zu ORFIII
Das Kommen und Gehen am Küniglberg nimmt Fahrt auf. Eine Übersicht über Personal und Spekulationen

Durch den Wechsel an der Spitze des ORF von Alexander Wrabetz zu Roland Weißmann zu Jahresbeginn 2022 kommt das Job-Karussell in Schwung. Eine erste Personalie wurde am Dienstag offiziell: Technik-Vizedirektor Thomas Prantner verlässt nach 33 Jahren den ORF. „Es ist meine Entscheidung“ und „es hat keinerlei Druck gegeben“, sagte er dem KURIER.

Prantner hat, wie auch Lisa Totzauer, bei der ORF-Chefwahl kandidiert. Ihr Vertrag als ORF1-Channel-Manager wird sicher nicht verlängert und sie fiele auf die obsolet gewordene Position des ORF1-Info-Chefs zurück. Sie hat sich nach verschiedenen Angeboten im ORF, die sie abgelehnt hat, für die Leitung der TV-Magazine beworben – 2010 war Totzauer trotz intensiver ÖVP-Unterstützung dabei gescheitert. Sie habe auch andere Optionen, sagte sie der APA.

Dienstag und Mittwoch finden die Hearings für den für die Information wichtigen Posten statt. Im Bewerberfeld sind Hochkaräter wie TV-Chronik-Chefin Claudia Lahnsteiner und „Report“-Chef Wolfgang Wagner.

Auch die Hearings zu FM4 laufen. Denn Sender- und Radio-Chefin Monika Eigensperger geht in Pension. Ingrid Thurnher, zuvor ORFIII-Chefredakteurin, übernimmt von ihr die Radio-Direktion. Als Favoritin für die Senderleitung gilt Doroteja Gradištanac (ehem. Roščić), zuletzt in der TV-Entwicklung führend und mit Ö3-Erfahrung ausgestattet. Zahlreich sind die Mitbewerber aus dem Sender und von außerhalb. Wer übrigens Thurnher bei ORFIII nachfolgt, ist offen. Es wird wohl wieder eine Chefredakteurin, gäbe es doch sonst nur ORF-Männer in dieser Funktion.

Wechselschritt

Fix ist laut KURIER-Infos inzwischen: Kathrin Zierhut, vor Jahren FPÖ-Bezirksrätin und derzeit ORF-Personalchefin, wird bei ORFIII kaufmännische Geschäftsführerin neben Peter Schöber, der dazu überredet wurde. Sie folgt Eva Schindlauer nach. Bereits am Donnerstag könnte die Bestellung Zierhuts über die Bühne gehen. Die 39-jährige wird kaufmännische Direktorin des ORF statt Andreas Nadler, über dessen Abgang spekuliert wird.

Im ORF bleiben wird hingegen der scheidende Technik-Direktor Michael Götzhaber, der sich in der Generaldirektion um die digitale Zukunft der Landesstudios kümmern soll. Die langjährige Programm-Direktorin Kathrin Zechner könnte beim ORF angedockt bleiben. „Lassen sie sich überraschen“, meinte sie bei der Programmpräsentation. Ihr Knowhow sei jedenfalls gefragt.

Frauenanteil

Mit den neuen Landesdirektorinnen Esther Mitterstieler in Tirol und Waltraud Langer in Salzburg kommt es trotz des Pensionsantritts Brigitte Wolfs in Wien zu einer Erhöhung des Frauenanteils bei Länderchefs. Deren Vorgänger Christoph Takacs und Robert Unterweger sollen den ORF verlassen.

Weißmanns bisherige gewichtige, aber verborgen wirkende Position des Chefproducers wird aus dem Haus mit Michael Krön besetzt, der dort zuletzt schon Weißmanns rechte Hand war. Offen scheint die zentrale Position des Player-Chefs oder der Chefin zu sein, die wohl von außerhalb des ORF besetzt wird. Ebenfalls eine fachliche Entscheidung kommt bei der GIS. Dort wird Betriebswirt Alexander Hirschbeck aufrücken, wenn Harald Kräuter Technik-Chef wird. Das wird bei der Stiftungsratssitzung - der letzten nach 15 Jahren unter ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz - beschlossen werden. Auch diese Personalia erfolgt im Einvernehmen mit den neu bestellten ORF-Chef Weißmann.
 

Rätselraten herrscht indes, wohin es Wrabetz verschlägt. Er hält sich parallel zum Stiftungsrat bei der EBU auf. Dazu Stellung nehmen wird er wohl erst nach seinem Ausscheiden aus dem ORF.

Wie geplant verlängert wurde der Vertrag seines Vertrauten Pius Strobl nicht nur als Gesamtleiter für das 300 Millionen-Standort-Projekt, sondern auch als Leiter von Facility-Management und Corporate Social Responsibility („Licht ins Dunkel“). Als Sicherheitschef verantwortet er auch das Pandemie-Management.

An neue Gesichter gewöhnen wird man sich bald auch im Stiftungsrat müssen. Der absolviert nach der Amtszeit von vier Jahren am Donnerstag die vorletzte Sitzung vor der Neubestellung im Frühjahr. Damit endet auch die Ära von FPÖ-Ex-Vizekanzler Norbert Steger als Vorsitzender.

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