Was nach Schlaraffenland klingt, ist in Wahrheit wenig paradiesisch. Denn auch wenn hier kein Tier sterben muss, sind Milch- und Honigherstellung mit Leid verbunden – selbst, wenn der Umgang mit den Tieren noch so respektvoll ist. Mutterkuh und Kalb werden getrennt, den Bienen wird der Honig weggenommen „Das ist im Prinzip Diebstahl“, so Pertramer bei einem Setbesuch. Viele wüssten gar nicht, dass eine Kuh erst nach einer Geburt Milch gibt. Mit der Serie will das Trio wieder mehr Bewusstsein für Lebensmittel und ihre Herstellung schaffen.
Am Beginn von „Milch und Honig“ steht die Geburt eines Kalbes, wonach sich auch der Dreh richtete. „Wie werdende Mütter und Väter haben wir mit der gepackten Tasche gewartet, wann es losgeht“, erzählt Pertramer. Eine Nachricht um 5.30 Uhr läutete dann den Dreh ein.
Für die experimentierfreudigen Protagonisten ging es u. a. in den Stall, zum Bienenstock und in Nowaks idyllische Freiluftküche, die für eine Kulinariksendung eigentlich wenig geeignet ist: Es gibt keinen funktionierenden Geschirrspüler.
Hergestellt wurden dort in den vergangenen Wochen unter anderem Butter, Molke, Milchschnitten und verschiedene Käsesorten – auch vegane Varianten wie Parmesan aus Nüssen und Hefeflocken. Im Vergleich zu den vorherigen Staffeln sei dieses Mal mehr Neues dabei gewesen: Denn Fleisch oder Fisch habe jeder schon mal zubereitet, „aber ich habe noch nie zuvor selbst Met angesetzt oder versucht, aus trockenen Körnern Frischkäse herzustellen“, berichtet Holzer. „Wenn wir ein bisschen von dem transportieren können, was wir über die Produkte gelernt haben, dann haben wir unser Ziel erreicht.“ Dabei helfe vermutlich, „dass wir drei Tölpel einen gewissen Slapstick-Effekt erzielen“.
Wenn die Crêpes in der Pfanne anzubrennen drohen, wird schon mal eine Spachtel aus dem Werkzeugraum geholt. „Wir sind keine Schauspieler, keine Köche und betreten eigentlich ständig Neuland“, sagt Nowak. Dabei geht auch das ein oder andere schief. „Ein Quargel ist uns schimmelig geworden und hat in allen Farben geschillert“, schmunzelt er.
Und was wurde aus den Crêpes? Fürs Kopenhagener Spitzenrestaurant Noma, wo die Inspiration herkommt, müssen Pertramer, Nowak und Holzer wohl noch üben. Zuerst bildet sich Schaum: „Schaut ein bisschen aus wie ein Unfall.“ Am Ende wird daraus eine Art Riesen-Cracker. In puncto Geschmack sind jedoch auch die anfänglichen Milchhaut-Skeptiker überzeugt: „Das ist super!“
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