Schauspieler Bjarne Mädel im Interview: "Schrullige Typen sind viel spannender“

Schauspieler Bjarne Mädel im Interview: "Schrullige Typen sind viel spannender“
Der deutsche Schauspieler und Regisseur über seinen ROMY-gekrönten Film „Sörensen hat Angst“, über Sorgen beim Dreh und die heikle Aufgabe, Krankheiten im Film zu zeigen.

Bekannt wurde er u. a. durch die Comedy-Serie „Stromberg“ und als „Tatortreiniger“, nun ist Bjarne Mädel unter die Regisseure gegangen. Der Film „Sörensen hat Angst“, in dem der 53-Jährige auch die Hauptrolle des Kommissars mit Angststörung übernahm, feierte Anfang des Jahres TV-Premiere und ist mittlerweile bei Netflix abrufbar. Der lakonische Krimi wurde mit mehreren Preisen auszeichnet – unter anderem mit zwei Branchen-ROMYs.

„Pädagogisch unklug“, scherzte Mädel bei der Preisverleihung in der Wiener Hofburg Anfang Juli, ihn gleich für sein erstes Regieprojekt zu prämieren: Er sei nun völlig unmotiviert und überlege nun, sich zur Ruhe zu setzen. Im KURIER-Interview spricht er über die nicht ganz ernst gemeinte Pensionierung, die Angst, nicht im Moment zu leben, und Bananenschalen.

KURIER: Sie haben ja bei der ROMY-Verleihung Ihren Ruhestand bekannt gegeben ...

Bjarne Mädel: Ja, ich denke, ich bin jetzt am Zenit. Was soll denn nach einem Film mit Doppel-Romy noch kommen? (grinst)

Die Platin-ROMY?

Ja, stimmt! Aber die kriegt man ja erst, wenn man dann noch ein paar Jahre weiter gearbeitet hat. Wenn ich jetzt aufhöre, dann werde ich die nicht schaffen (schmunzelt). Nein, es ist das erste Mal, dass ich Regie geführt habe und mich das getraut habe. Dann gleich Preise dafür zu bekommen, ist für mich ein Ansporn zu sagen: Wenn ich das noch mal mache, dann muss ich etwas ähnlich Gutes abliefern.

Und wird es einen zweiten Teil geben?

Es gibt bald den dritten Sörensen-Roman von Sven Stricker und natürlich ist die Idee da, diese uns lieb gewonnenen Figuren weiterzuerzählen. Und da sind wir gerade am Überlegen, wie wir das angehen. Sörensen ist ja jetzt nicht plötzlich angstfrei, aber das Ganze noch mal über die Angststörung zu erzählen, wäre, glaube ich, langweilig. Das heißt, wir versuchen gerade einen anderen Anker zu finden, mit dem wir das dann zu Wasser lassen können.

Kommentare