Paris 2024: Aufwärmen für die Sommerspiele
Bevor in Paris die ersten Medaillen vergeben werden, gibt es eine Vielzahl an Dokus, die einen auf die Olympischen Sommerspiele einstimmen sollen. Auf Netflix erfährt man in vier Folgen so gut wie alles über die US-Turnerin Simone Biles, der Großes vorausgesagt wird. Wenn es nach den Experten geht, dann könnte die 27-Jährige aus Columbus (Ohio) eine der Stars der Spiele werden – und das bei einer Körpergröße von nur 142 Zentimeter.
Bisher hat sie bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen 37 Medaillen gewonnen, doch bei Olympia in Tokio (2021) stürzte Biles aufgrund psychischer Probleme ab. Wie sich die Athletin von diesem Rückschlag erholt hat, zeigt die Dokuserie "Wie ein Phönix aus der Asche", die die Vorzeigeturnerin bei ihrem Comeback begleitet.
Ebenfalls auf Netflix abrufbar ist "Sprint", eine sehenswerte Dokuserie über die (exzentrischen) Stars der Leichtathletik-Bewerbe: Die 100-Meter-Sprinterinnen und -Sprinter. Die Schnellsten der Welt werden sich in Paris übrigens am 4. August beim 100-Meter-Finale im Stade de France messen.
Um Schnelligkeit geht es auch in der am 23. Juli um 21.45 auf Arte zu sehende Doku "Die schnellsten Beine der Welt". Sie erzählt die Geschichte des 100-Meter-Laufs am Beispiel herausragender Sprinter wie Harold Abrahams, Jesse Owens, Fanny Blankers-Koen oder Carl Lewis. Dabei leuchtet der Film aber auch kritisch die Schattenseiten des Leistungssports aus. Und beschäftigt sich kritisch mit der Jagd nach Rekorden und der damit einhergehenden "Optimierung" des menschlichen Körpers.
Siegen um jeden Preis
Hinter der glänzenden Fassade großer Sportereignisse verbirgt sich immer auch eine weniger schöne Realität: Tägliches Training und Überlastung führen zu Ermüdungsbrüchen. Die Athleten kämpfen mit Depressionen, Wachstumsstörungen und einer hormonellen Achterbahnfahrt. Diesen dunklen Seiten des Spitzensports widmet sich die Doku "Siegen um jeden Preis" (Arte, 23. Juli, 20.15).
Nicht selten sind es nämlich Diktatoren, die sportliche Erfolge von ihren Sportlern fordern – koste es, was es wolle. In den 70er- und 80er-Jahren finanzierte etwa die rumänische Regierung unter Nicolae Ceausescu olympische Programme, um die Macht der politischen Führung zu demonstrieren. Eines dieser Opfer war Nadia Comăneci, wie die in der Arte-Mediathek abrufbare Doku "Die Turnerin und der Diktator" zeigt. Hinter dem enormen Erfolg des damaligen Teenagers steckte eine tragische Wirklichkeit: die einer manipulierten und instrumentalisierten Kindheit in einer der schlimmsten kommunistischen Diktaturen der Nachkriegszeit.
Der ORF überträgt zwar fast 500 Stunden live aus Paris, hat aber in Sachen Rahmenberichterstattung nur eine Doku zu bieten: Am 27. Juli um 20.15 geht es auf ORFIII über eine finstere Epoche der Olympischen Spiele : "Berlin 1936 – Olympia der Nazis".
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