ORF2-Chef Hofer: "Politische Zuordnungen gehören leider dazu"
Alexander Hofer (50) geht als Channel-Chef von ORF2 in die Verlängerung um vier weitere Jahre und verantwortet nun auch fix die ORF-Unterhaltung.
Sie sind anders als ihre ORF1-Kollegin als ORF2-Channelchef verlängert worden. Sie sind, nach gefühlt 100 interimistischen Bestellungen, nun auch fix Unterhaltungschef des ORF. Aber eigentlich hätte man sie als Programm-Direktor in der neuen Führung erwartet. Tröstet das eine über das andere hinweg?
Ich freue mich über Definitivstellung als Channelchef und was die Unterhaltung betrifft. Trösten müsste man mich möglicherweise, wenn ich mich um die Programm-Direktion beworben hätte – was ich aber nicht getan habe - und es dann nicht geworden wäre. So geht die Sache, wie sie ist, in Ordnung.
Es heißt, dass mit Roland Weißmann und Ihnen zwei im ORF Niederösterreich Sozialisierte in der ORF-Chefetage stehen, war für die Grünen nicht akzeptabel. Wie gehen Sie mit so einer Einordnung um?
Politische Zuordnungen gehören leider zum Geschäft von ORF-Mitarbeitern, da spielt auch ein wenig die Folklore rund um Bestellungen mit. Tatsache ist, dass ich mit Roland Weißmann eine gemeinsame Zeit im ORF-Landesstudio Niederösterreich verbracht habe. Bei mir werden es Anfang Februar 30 Jahre, dass ich dort begonnen habe. Er ist dann später dazu gestoßen, dann haben sich die Wege wieder getrennt, wie das so ist bei Berufskarrieren. Fakt ist auch, wir schätzen einander sehr. Die gute Zusammenarbeit, die wir in den vergangenen Jahren auch schon in anderen Funktionen gepflegt haben, setzen wir nun schlicht und einfach fort.
Als ORF2-Channelmanager, der Sie seit Mai 2018 sind, gibt’s die Ferne von der Politik schon allein deshalb nicht, weil diese für einen permanenten Ausnahmezustand sorgt – mittlerweile spiegelt sich das „selbstverständlich“ auch im Programm von ORF2 wieder, das früher als lahm in der Reaktion galt. Wie arbeitet es sich unter diesen Umständen? Die Pandemie macht es ja nicht leichter.
Die Pandemie macht vieles nicht leicht, vor allem die Produktionswirklichkeit ist schwierig, man denke nur an Interviews. Ein bisschen sind wir aber schon an diesen permanenten Ausnahmezustand gewöhnt. Und es gibt uns das die Möglichkeit zu zeigen, wie flexibel man sein kann und, ehrlicherweise, sein muss, um in Zeiten großer Konkurrenz – auch im Internet - zu bestehen.
Blaue Attacken
Die vielen Programmänderungen und Pressekonferenz-Übertragungen brachten und bringen dem ORF den Vorwurf der Opposition ein, als „Regierungslautsprecher“ zu agieren. Macht die ORF2-Information, die inzwischen auch die ORF1-Info mitmacht, zu viel des Guten?
Zum einen machen die ORF-Journalistinnen und Journalisten einen guten Job in ihrer Bewertung politischer Ereignisse und in der Balance der Berichterstattung. Zum anderen gibt es Übertragungen von Pressekonferenzen, so sie wichtig fürs Publikum sind - aber vor allem auch die Einordnung des Gesagten danach. Die ORF-Info-Mannschaft steht insgesamt für journalistische Sorgfalt, die den ORF auszeichnet und die das Publikum schätzt, wie nicht zuletzt auch die Quoten belegen.
Und was sagen Sie zu den jüngsten FPÖ-Ausfällen gegen ORF-Journalistin Simone Stribl wegen einer Frage an den Innenminister?
Da braucht man nur zu unterstreichen, was der TV-Chefredakteur gesagt hat – solche Angriffe sind zurückzuweisen, auch ich persönlich lehne sie ab. Die Kolleginnen und Kollegen, die bei einer Pressekonferenz Fragen stellen, müssen natürlich niemanden Rechenschaft dafür ablegen.
Die ORF-Information steht vor einer organisatorischen Neuaufstellung durch das Zusammenziehen der Info-Bereiche der meisten TV- und Radio-Sender sowie Online im neuen Newsroom. Wie soll die Struktur aussehen und gibt es Learnings aus dem „Ausnahmezustand“, die da einfließen sollen?
Es wird derzeit intensiv an der Organisationsform und an der formalen Organisationsanweisung gearbeitet. Ich halte für richtig, wie der Generaldirektor schon öfter erklärt hat, die neue Arbeitswirklichkeit im neuen Newsroom Schritt für Schritt umzusetzen. Das meint zunächst die Übersiedlung der Mitarbeiter von den bisherigen Standorten auf den Küniglberg und dann die multimediale Zusammenarbeit so zu organisieren, dass sie auch tatsächlich lebbar ist. Das heißt: Einerseits sinnvolle Synergien zu schaffen und andererseits dem Binnen-Pluralismus weiter Rechnung zu tragen. Da wird Hand in Hand mit der Redakteursvertretung überlegt.
Seit geraumer Zeit wird ein Newsroom-Board kolportiert, in dem sie sitzen werden, ebenso wie die Radiodirektorin, Online-Chef und ORF-General, der seit Alexander Wrabetz auch Info-Direktor ist. Was soll das Board tun oder sein?
Die Organisationsanweisung ist, wie gesagt, noch nicht fertig. Was stimmt ist, dass es die Überlegung gibt, ein Board einzuführen, das vor allem eine beratende Funktion für den Generaldirektor/Info-Direktor haben könnte. Das heißt, der Wunsch des GD ist, manche Entscheidungen etwas breiter aufzustellen und dafür umgibt er sich mit Menschen, deren Meinung ihm offenbar wichtig ist und die bei einer Entscheidungsfindung unterstützend wirken. Was damit nicht gemeint sein soll, meiner Einschätzung nach, sind irgendwelche Eingriffe ins operative Geschäft. Es geht vielmehr um Entscheidungen zu Sachverhalten, die die drei Medien des ORF, also TV, Radio, Online gleichermaßen betreffen – deshalb ist auch die Besetzung des möglichen Boards so. Die Letztverantwortung bleibt ohnehin beim Alleingeschäftsführer.
Quiz statt Opernball
ORF2 ist ja nicht nur Information – kurz ihre Einschätzung der Stärken und Schwächen des anderen Gesichts des Zweier-Kanals?
Ich habe es schon öfter gesagt, beim Publikum wird ORF2 sehr stark als Info-Sender wahrgenommen, was nicht zuletzt der Flexibilisierung im Programmschema geschuldet ist. Wir wissen aber durch zahlreiche Befragungen, dass ORF2 auch als Unterhaltungssender gern genützt wird. Das hat mit den Musikshows zu tun, mit der einen oder anderen Neuentwicklung, die es auch in den nächsten Wochen zu sehen geben wird - Stichwort „Opernball-Quiz – und der insgesamt breiten Unterhaltung, die ORF2 bieten kann.
Was wird das „Opernball-Quiz"?
Wir haben uns vorgenommen, am Donnerstag, dem 24. Februar, wenn schon zum zweiten Mal der Opernball nicht stattfinden kann, ein adäquates Ersatzprogramm zu bieten. Das wird einerseits die lustigsten, skurrilsten und immer wieder gern gesehenen Momente aus der Geschichte des Opernballs beinhalten. Rundherum gibt es aber ein neues dramaturgisches Konzept – ein Quiz, in dem das Phänomen Opernball im Mittelpunkt steht. Präsentiert wird das von Mirjam Weichselbraun und drei Teams, die aus ausgewiesenen Opernball-Kennern bestehen. Details dazu folgen noch. Es wird ein lustiger Abend und wir werden, in Abstimmung mit Staatsopern-Direktor Bogdan Roščić, in einem gewissen Spielmodus Karten für den nächstjährigen Opernball erspielen, die dann an unser Publikum weitergereicht werden.
Gibt es Zeitzonen oder Programmfarben in ORF2, bei denen man den Hebel ansetzen muss? Sie haben ja etwa überlegt, „Aktenzeichen XY“ in Österreich wiederzubeleben.
Grundsätzlich kann man festhalten, das Programm funktioniert in den wichtigsten Zeitzonen an nahezu allen Sendetagen. Wir werden natürlich, bedingt durch die geplante Neuausrichtung von ORF1, auch überlegen, was das für Rückschlüsse für ORF2 bringt. Die „Aktenzeichen XY“-Idee einer erneuten Co-Produktion mit dem ZDF lässt sich leider aus wirtschaftlichen Gründen nicht umsetzen. Dafür werden wir ein Format entwickeln, das voraussichtlich im Sommer-Programm 2022 eingesetzt werden wird: „True Crime“, so der Arbeitstitel, beschäftigt sich mit Cold-Case-Fällen, mit verschwundenen Personen, aber auch möglicherweise Urteilen, die sich im Nachhinein als Justizirrtümer herausgestellt haben. Das wird in Doku/Reportage-Form aufbereitet und so für uns tauglich gemacht bei gleichzeitiger Schonung beim Mittel-Einsatz. Wir drehen im Frühjahr eine erste Pilotfolge.
Was ist dran am Gerücht, dass, weil ORF1 dürftig aufgestellt ist, Magazine auf Wunsch der neuen Programm-Direktorin Stefanie Groiss-Horowitz, den Kanal wechseln sollen? Die Rede ist etwa von „Thema“.
Überlegungen mag es da oder dort gegeben haben. Meines Wissens wird in ORF1 immer wieder daran gearbeitet, etwa den Mittwoch stringenter anzubieten. Aber ich glaube nicht, dass hier die Notwendigkeit besteht, auf gute und eingeführte ORF2-Marken mit beim Publikum gelernten Sendeplätzen zurückgreifen zu müssen.
Generationenwechsel
Thema für den ORF insgesamt ist, wie bei vielen Unternehmen, der Generationenwechsel. Der wird auch Bildschirm-Gesichter betreffen, was unvermeidlich ist. Was tut sich da? Übers Knie brechen sollte man ja auch nichts, wie zuletzt der Erfolg von „Stöckl live“ gezeigt hat.
Definitiv nicht notwendig ist dergleichen bei Barbara Stöckl. Wir setzen das Format „Stöckl live“ ja auch ganz bewusst bei gesellschaftspolitischen Themen ein wie jetzt eben zur anstehenden Impfpflicht, einem Corona-Update und zur Stimmung im Land, wo nicht zuletzt durch unsere Kampagne „Du+Ich=Österreich“ das Miteinander wieder stärker zurück ins Blickfeld gerückt werden soll. Was ich mir aber zu sagen traue ist, dass man Ende 2022 neue bzw. bisher noch nicht so präsente Kolleginnen und Kollegen in manchen Formaten sehen wird. Das ist ein Prozess, den wir angegangen sind. In der Information ist das bereits merkbar, aber auch in dem einen oder anderen Unterhaltungsformat wird das so sein. Details dazu gibt es aber erst dann, wenn dieser interne Prozess so weit gediehen ist, dass es spruchreife Entscheidungen gibt.
Sie tragen sich auch schon länger mit der Idee von Serien fürs ORF2-Publikum. Was jedenfalls funktioniert hat, war das Serien-Event „Vienna Blood“, das eine weitere Fortsetzung bekommt. Gedreht werden wird demnächst die Hunyadi-Serie „Rise of Raven“, das wohl auch ein Thema für ORF2 sein kann. Welche Überlegungen haben sie?
Was wir begonnen haben, setzen wir aus gutem Grund fort: „Vienna Blood“ geht in eine weitere Staffel. Wir werden zudem eine hochkarätig besetzte Kurz-Serie ausstrahlen, die gemeinsam mit der ARD produziert wurde, „Euer Ehren“. In dieser Thriller-Serie wird man Sebastian Koch, Tobias Moretti, Ursula Strauss und Paula Beer erleben. Darüber hinaus gibt es noch das eine oder andere – hier muss man aber zugegeben noch abwarten, was zu ORF1 im Zusammenhang mit einer nun neu aufzustellenden Flottenstrategie passen kann. Es sollen ja solche Produktionen ihren bestmöglichen Platz fürs Publikum finden.
Sie sind nicht „nur“ ORF2-Channelchef, sie sind auch Show im ORF. Ihre Abteilung hat im Vorjahr „Starmania“, das Alexander Wrabetz als Idee aus dem Hut gezaubert hat, gestemmt. Wie steht’s um die anstehende neue Staffel?
Wir hatten am Dienstag den Kick-off für die heiße Phase von „Starmania“. Kurz vor Beginn der 6. Staffel am 4. März wird es am 25. Februar einen Rückblick auf „20 Jahre Starmania“ geben. Die neue Staffel wird sich doch sehr vom Urkonzept der Neuauflage im Vorjahr unterscheiden: Es gibt ein überarbeitetes Regelwerk, es wird weniger Kandidaten geben, was die Bindung des Publikums an diese erleichtern wird und es wird das Publikum früher eingebunden. Schon ab Sendung 1 wird es diesmal bereits abstimmen können.
Schlager modern
Und was die Jury betrifft?
Sie wird jedenfalls personell anders aussehen als im letzten Jahr. Es wird zwei fixe Mitglieder – eine junge Frau und einen jungen Mann - geben. Dazu kommt ein wöchentlich wechselndes Jury-Mitglied. Es wird jeweils eine namhafte österreichische Musikgröße sein, deren Urteil gewichtig hat und auf das wir uns freuen. Wegen der Namen bitte ich noch um Geduld – Ende Jänner/Anfang Februar sollten auch wir soweit sein, dass wir sie nennen können. Jedenfalls fix ist: Es wird wieder Arabella Kiesbauer durch die Shows führen.
Für ein wenig Irritation gesorgt hat die Ankündigung, dass Schlager Platz haben wird.
Die Musikfarbe wird sicher breiter angelegt sein, aber es wird kein „Starmania Schlager“ werden. Wir haben bei den bisherigen Staffeln einen sehr schmalen Ausschnitt aus dem Musikspektrum gehabt. Das hat im Vorjahr auch insbesondere bei den jungen und ganz jungen Zielgruppen gut funktioniert. Diesmal wollen wir ein breites Musikgenre bieten, wozu auch moderne Schlager-Musik zählt.
Traditioneller Weise gibt es auch immer im Herbst ein Show-Event? Dancing Stars fällt diesmal aus. Was erwartet uns?
Der TV-Herbst 2022 ist anders als andere, weil ab Mitte November das große Event Fußball-Weltmeisterschaft läuft und der ORF das zur Freude der Fußballfans übertragen wird. Daraus ergibt sich, dass das ganz große TV-Event damit schon abgedeckt ist. Gemeinsam mit ORF1 wird derzeit daran gearbeitet, wie im Herbst vor allem der Freitagabend erfolgreich aufgestellt werden. „Dancing Stars“ werden wir deshalb heuer nicht einsetzen – es kommt im Frühjahr 2023 erfrischt zurück.
Eine Ansage des neuen Generaldirektors Weißmann war, dass das Thema Klima und Umweltschutz auch in einer „showigen“ Form Platz im Programm von ORF1 finden soll. Gibt es da schon Ideen, wie das umgesetzt werden könnte.
Die Grundüberlegung ist, diesem Thema regelmäßig Platz in ORF1 zu geben und damit vor allem das junge Publikum anzusprechen, das ein sehr, sehr großes Interesse an einer Auseinandersetzung damit hat. Das soll aber nicht in einem Infotainment-Format, etwa einem Magazin, stattfinden, sondern etwas unterhaltender sein dürfen. In Überlegung ist eine Art Joint-Venture von Wissenschaft und Unterhaltung, sodass ernsthafte und seriöse Inhalte mit unterhaltenden Elementen verquickt werden, so dass es gut und leicht beim jungen Publikum ankommt, aber auch der Wissenseffekt und das Aha-Erlebnis gegeben ist.
Apropos Wissenschaft: Wie zufrieden ist der ORF2-Chef mit dem Vorzeige-Projekt „Mayrs Magazin“ im Freitag-Vorabend zufrieden. Und hat ein auch schon angedachtes „Universum science“ eine Chance auf Umsetzung – Stichwort Sendeplatz-Problem?
Ich darf sagen, es war erwartbar, dass Günther Mayr und sein Team das gut machen werden und so ist es auch. Es ist beim Publikum unbestritten. Es ist aber so, dass Wissenschaft in ORF2 ja nicht nur hier stattfindet, sondern in vielen anderen Sendungen von „Guten Morgen Österreich“ begonnen bis hin zu den Info-Formaten. Man kann natürlich darüber nachdenken, diesen Bereich auch noch mit einer Doku-Variante abzudecken. Allerdings ist es nun mal so, dass wo Neues Platz finden soll, anderes weichen muss. Da funktioniert in ORF2 sehr viel am Abend sehr gut, da muss man sich schon sehr genau überlegen, da Änderungen vorzunehmen. Jedenfalls denke ich, dass die Wissenschaft schon jetzt sehr gut in ORF2 aufgestellt ist.
Lagerfeuer-Feeling
Bleibt der Samstag der Co-Produktionstag der Unterhaltung mit einer „Wetten, dass..?!“-Sonderausgabe als Highlight des Jahres? Oder sollen auch hier mehr Eigenproduktionen kommen?
Shows wie „Klein gegen groß“ oder „Verstehen Sie Spaß?“ und andere funktionieren in Österreich sehr gut. Es finden da auch gerade wesentliche Veränderungen statt: Barbara Schöneberger übernimmt von Guido Cantz, Jörg Pilawa hat sich entschieden, ins Privatfernsehen zu wechseln – der NDR sucht nach einer Nachfolge. Wir haben uns jedenfalls sehr schnell mit dem ZDF darauf verständigt, dass der ORF dabei ist, wenn es von „Wetten, dass..?!“ eine Fortsetzung gibt – das ist nun für die nächsten beiden Jahre fixiert. Thomas Gottschalk schafft dieses vielzitierte Lagerfeuer-Feeling vor dem Fernsehschirm.
Hat der Einsatz von Barbara Schöneberger bei „Verstehen Sie Spaß?“ Auswirkungen auf ihr Engagement bei der „Starnacht“?
Nein. Das hat keinerlei Einfluss. Im Gegenteil, es freut uns als ORF, dass wir Barbara auch noch in einem weiteren großen Format in Österreich präsentieren können. Dazu kommt noch eine dritte „Starnacht“ mit jener in Mörbisch – sie ist eine Bereicherung für unser Programm und wird vom Publikum in Österreich sehr geschätzt.
Wird es die „Silvestershow“ nach Pilawas Abgang ins Privat-Fernsehen weiterhin geben?
Diese Übersiedlung Pilawas löst natürlich allseits ein Nachdenken aus. Wir sind ja in einer Co-Partnerschaft mit dem Bayerischen Rundfunk und der ARD und reden stets Anfang des Jahres darüber, wie wir weitermachen. Es ist aber auch so, dass wir im ORF einige Ideen hätten, wie wir das Silvester-Programm in ORF2 neu gestalten können – vielleicht wieder live, wenn es die Pandemie-Situation erlaubt, vielleicht anders als zuletzt. Aber das muss man in Ruhe mit dem langjährigen Co-Partner durchbesprechen, wie wir mit der „Silvestershow“ verbleiben wollen.
Bundesländer-Fernsehen
Ein großes Thema ist beim neuen Generaldirektor die stärkere Involvierung der Bundesländer-Studios auch ins nationale Programm. Was kommt da auf die Zuseher zu?
Die Regionalisierung und noch stärkere Zusammenarbeit mit den Länder-Studios wird 2022 deutlich sichtbar sein. Vorneweg: Alle Sendungen, die wir mit den Bundesländern zuletzt schon erfolgreich produziert haben, werden fortgesetzt. Das geht von „9 Plätze“ bis zum regionalisierten „Jahresrückblick“. Es wird so sein, dass wir pro Jahr mit jedem Landestudio eine Sendung haben werden, die regional produziert und österreichweit ausgestrahlt werden wird. Das ist z. B. als nächstes am 30. Jänner (17.35) der „Linzer Eiszauber“. Auch im Umfeld der „Starnacht“ aus dem Burgenland werden Überlegungen gewälzt. Unter dem Titel „100 Jahre Niederösterreich“ wird es lokale Produktionen in nationaler Ausstrahlung geben, um einige Beispiele zu nennen. Ganz grundsätzlich ist: Die Länderstudios sind eine nicht wegzudenkende Stütze von ORF2 auch jenseits von „Bundesland heute“. Und so, wie wir es etwa mit „Aufsteirern – Die Show der Volkskultur“ gemacht haben, solche Sendungen soll es künftig noch mehr geben.
Gibt es noch weitere Programmpläne für ORF2?
Womit wir uns in den nächsten Monaten noch auseinandersetzen, ist ein neues Gesundheitsmagazin. Das ist ein wichtiges Thema – nicht erst jetzt – und in vielen unserer Sendung präsent – von „Guten Morgen“ bis „bewusst gesund“ im Samstagvorabend. Es gibt nun die Idee, dem Thema Gesundheit und der vielfältigen Auseinandersetzung damit ein eigenes Magazin zu widmen und es so noch stärker herauszustellen. Das ist aber noch in Entwicklung, es gibt auch noch keine Pilotsendung, so frisch ist die Überlegung.
Danke für das Gespräch.
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