ORF-Journalist Peter Fritz ist erster Hugo-Portisch-Preisträger
Der erste Träger des neu geschaffenen Hugo-Portisch-Preises ist gekürt: ORF-Journalist Peter Fritz konnte die internationale, hochkarätig besetzte Fachjury überzeugen. Fritz habe dem Publikum im besten Sinne des Werks von Hugo Portisch über Jahrzehnte mit seinen Berichten und Analysen das Weltgeschehen erschlossen – vom Fall der „Mauer“ (1989) über die Kriegsdramen am Golf (1991) bis zu den Terroranschlägen von 9/11 in den USA – und weit darüber hinaus bis ins Heute. Tatsächlich sehen die Jurymitglieder ihn in der Tradition Portischs als „Welterklärer“: Unaufgeregt, sachkundig und mit professionell gebotener Distanz lebe Peter Fritz konstruktiven, uneitlen Journalismus.
"Weizen als Waffe" prämiert
In der Kategorie Zeitgeschichte/Dokumentation wurde die deutsche ARD-Journalistin Tatjana Mischke ausgewählt. Ihre Reportage „Weizen als Waffe“ überzeugte mit Internationalität, gepaart mit einem genauen Reportage-Blick vor Ort. In der Kategorie Nachwuchs hat Benjamin Hindrichs, freier Mitarbeiter für „Zeit online“ und den deutschen „Krautreporter“, gewonnen. Sein penibel recherchierter Erzählstil sowie die zeitgemäße Aufarbeitung und Umsetzung gaben den Ausschlag.
70 Bewerbungen
Juryvorsitzende und KURIER-Chefredakteurin Martina Salomon: „Rund 70 durchwegs qualifizierte Bewerbungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum sind ein großartiger Beleg dafür, dass der Preis vom Start weg Relevanz, weit über Österreichs Grenzen hinaus, besitzt. Wir gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich.“ Die Auszeichnungen werden in einem Festakt am 27. März im Parlament übergeben.
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann streute seinem Mitarbeiter Rosen: "Peter Fritz hat als Korrespondent in Israel und Bonn, Leiter der Büros Washington, Berlin und Brüssel sowie als Chef der ‚ZIB‘-Auslandsredaktion dem ORF-Publikum das Weltgeschehen hautnah, authentisch und objektiv vermittelt und trägt als außenpolitischer Chefanalyst von ORF III ebenfalls maßgeblich zum Qualitätsjournalismus in Österreich bei", so der ORF-Chef. Seine Beiträge und Analysen lieferten stets Glaubwürdigkeit und Orientierung.
Der Hugo Portisch-Preis wurde von ORF, KURIER und der Österreichischen Medienakademie ins Leben gerufen und ist mit einer Dotierung von insgesamt 60.000 Euro einer der höchstdotierten Preise für Journalistinnen und Journalisten im deutschen Sprachraum. Der ORF-Dokumentarist, Buchautor und ehemalige KURIER-Chefredakteur starb im April 2021.
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