ORF: Heikle Vorwürfe gegen NÖ Landesdirektor Ziegler

ORF: Heikle Vorwürfe gegen NÖ Landesdirektor Ziegler
Interne Nachrichten zeichnen Sittenbild.

Im ORF rumort es nach dem Rücktritt von TV-Chefredakteur Matthias Schrom weiter. Diesmal an einem anderen Schauplatz: In St. Pölten. Dort soll der heutige Landesdirektor des ORF, Robert Ziegler, in seiner Zeit als Chefredakteur allzu viele Wünsche der regierenden Landes-ÖVP erfüllt haben. Das berichten Spiegel, Die Presse und Der Standard in Berufung auf durchgesickerte interne Unterlagen. So soll Ziegler etwa die Reihenfolge der politischen Interviewausschnitte vorgegeben haben. Eine Redakteurin soll ins Büro retour geholt worden sein, um in einen Beitrag über eine Kulturveranstaltung einen Sager von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hineinzuschneiden (der Fall landete intern vor einem Schiedsgericht, das zugunsten Ziegler entschied).

Auch um die Razzia des niederösterreichischen Betriebes Hygiene Austria im Zuge der Affäre um Corona-Masken sei man im Landesstudio auffallend zurückhaltend vorgegangen. Darüber wurde zwar unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorgänge in „Niederösterreich heute“ berichtet, allerdings nur am Rande. Zieglers interne Argumentation laut den drei Medien: Die ermittelnde Staatsanwaltschaft sitze ja in Wien.

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann betonte in der Zeit im Bild die Unabhängigkeit der Redaktion. Und: „Es liegen ORF intern keinerlei Beschwerden gegen Robert Ziegler vor.“ Den Vorwürfen werde aber nachgegangen. Ziegler betonte, er habe seinen Job nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Die Grüne Landessprecherin Helga Krismer fordert Zieglers sofortigen Rücktritt als Landesdirektor.  pwi

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