"Modern Love" und Paul Rudd im Doppelpack: Neues zum Streamen
Es wird romantisch: Acht verschiedene Geschichten über die Liebe sind in der Anthologie-Serie "Modern Love" zu sehen. Welche Folgen sich lohnen, lesen Sie in diesem Artikel. Außerdem verraten wir Ihnen, was Sie bei "Living With Yourself" auf Netflix erwartet und welche Serien sonst noch bei Netflix, Amazon Prime Video, Facebook Watch und Sky starten.
Die Neuvorstellungen der Woche: "Modern Love"
Um die Beziehung zu einer Schildkröte ging es einmal in der Kolumne „Modern Love“, die wöchentlich in der New York Times erscheint. Verschiedene Autoren erzählen darin von ihren eigenen, teilweise skurrilen Geschichten rund ums große Thema Liebe. Die Kolumne gibt es seit 15 Jahren, sie ist mittlerweile auch als Podcast zu hören und ab 18. Oktober (Freitag) als Serie bei Amazon Prime Video abrufbar.
Acht Erzählungen wurden in je 30-minütige, in sich geschlossene Episoden verpackt (die Story mit der Schildkröte ist leider nicht dabei), gespielt von einem hochkarätigen Ensemble: Anne Hathaway, Dev Patel, Tina Fey, John Slattery, Andrew Scott und andere sind in der Anthologie-Serie zu sehen, die mal mehr, mal weniger überzeugt.
Zu den gelungeneren Folgen zählt etwa jene mit Anne Hathaway in der Rolle der bipolaren Lexi. In Phasen des Hochs fühlt sich die ehrgeizige Anwältin wie der Star ihres eigenen Musicals (was auch singend und tanzend umgesetzt wird), danach folgt jedoch immer wieder der Fall in ein tiefes Loch. Dass sie niemandem von ihrer Krankheit erzählen will, macht es für ihr Umfeld schwer, das Wechselbad der Stimmungen zu verstehen.
Unterhaltsam ist die Episode mit Andrew Scott („Fleabag“) und Brandon Kyle Goodman als homosexuelles Paar, das sich zur Adoption entschließt. Als die beiden die schwangere Mutter ihres künftigen Kindes kennenlernen, prallen Welten aufeinander: auf der einen Seite die liberalen Intellektuellen, auf der anderen Seite die aufmüpfige Aussteigerin, die die Kapitalismuskritik der gut situierten Männer als heuchlerisch empfindet.
Leider bleibt „Modern Love“ aber zumeist an der kitschig-wohligen Oberfläche. Vor allem beim Auftakt mit „How I Met Your Mother“-Darstellerin Cristin Milioti, die im Portier ihres Wohnhauses eine Art Vaterfigur findet, oder bei jener Episode, in der Dev Patel als Erfinder einer Dating-App selbst Nachhilfe in Sachen Liebe braucht.
Obwohl es unterschiedliche Erzählungen sind, versprühen alle Folgen dieselbe Art von Kuschelatmosphäre, spielen in hübschen Stadtteilen New Yorks und schick möblierten Apartments. Ein nettes Wohlfühlprogramm für graue Herbsttage ist das aber allemal.
"Modern Love": USA 2019. Von John Carney. Mit Anne Hathaway, Tina Fey, Dev Patel, Andrew Scott.
>> ab 18. Oktober bei Amazon Prime Video
"Living With Yourself"
Mit Mühe kann er sich aus seinem Grab mitten im Wald befreien. Diese seltsame Spa-Behandlung hat eindeutig ein anderes Ende genommen, als Miles erwartet hätte. Und als er nach stundenlangem Fußmarsch völlig erledigt nach Hause kommt, erwartet ihn die nächste Überraschung: Da liegt schon jemand in seinem Bett, nämlich er selbst.
Paul Rudd ist in der neuen Netflix-Serie „Living With Yourself“ gleich zwei Mal zu sehen, in unterschiedlichen Versionen von Miles. Man lernt ihn kennen als depressiven Angestellten einer Werbeagentur, der sich weder für seinen Job noch für den Kinderwunsch seiner Ehefrau begeistern kann.
Ein schrecklich übermotivierter Kollege verrät ihm schließlich sein Geheimnis für ein glücklicheres Leben: Es ist ein Besuch in einem sonderbaren Spa. Von außen vollkommen unscheinbar, innen in grellen Neonfarben gehalten. Mehrere Tausend Dollar in bar soll Miles mitbringen, dann machen ihn die Leute im Spa zu einem glücklicheren Menschen.
Wie genau das abläuft, interessiert Miles nicht. Hauptsache, es wirkt. Vielleicht hätte er sich aber doch einmal erkundigen sollen: Denn bei der Behandlung wird er geklont – und das Original im Wald verscharrt. Blöd nur, dass Miles dabei wider Erwarten überlebt hat und es nun zwei Versionen von ihm gibt.
Der „alte“ Miles erkennt jedoch auch die positiven Seiten an der Tatsache, dass es nun eine fittere, bessere Ausführung seiner selbst gibt, die in der Arbeit auch noch wesentlich effizienter ist. Doch ein Double bringt auch einige Komplikationen mit sich, etwa wenn es ums Eheleben geht. Und Miles beginnt sich zu fragen, wie viel Selbstoptimierung tatsächlich nötig ist. Unterhaltsame Selbstfindung.
"Livin With Yourself": USA 2019. Von Timothy Greenberg. Mit Paul Rudd, Aisling Bea.
>> ab 18. Oktober bei Netflix
"Die Geldwäscherei"
Meryl Streep taucht in die Welt fragwürdiger Finanzbewegungen in der Karibik ein, Gary Oldman und Antonio Banderas spielen zwei skrupellose Anwälte. Steven Soderberghs "Die Geldwäscherei" ("The Laundromat") ist bereits in ausgewählten Kinos zu sehen, und nun auch bei Netflix verfügbar. Die ausführliche Kritik können Sie hier nachlesen.
"Die Geldwäscherei": USA 2019. Von Stephen Soderbergh. Mit Meryl Streep, Gary Oldman.
>> ab 18. Oktober bei Netflix
Was sonst noch läuft: "Limetown"
Thriller-Serie: Jessica Biel spielt eine ehrgeizige Radiojournalistin, die ein mysteriöser Fall nicht loslässt: Vor Jahren sind im Städtchen Limetown mehr als 300 Menschen spurlos verschwunden.
>> seit dieser Woche bei Facebook Watch
"Euphoria"
Teenie-Serie: Die siebzehnjährige Rue weiß nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll und stürzt sich in Sex- und Drogeneskapaden. Die provokante US-Serie ist via Sky zu sehen.
>> seit dieser Woche bei Sky
"The Purge" - Staffel 2
Thriller-Serie: Für eine Nacht im Jahr ist in „The Purge“ alles legal – auch Mord. Staffel 2 beschäftigt sich mit den Folgen der sogenannten Säuberungsnacht.
>> ab 18. Oktober bei Amazon Prime Video
"Baby" - Staffel 2
Coming-of-Age-Serie: Basierend auf wahren Begebenheiten begleitet „Baby“ (bei Netflix) römische Jugendliche aus gutem Hause, die in die Prostitution rutschen.
>> ab 18. Oktober bei Netflix
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