Mit Hugo Portisch starb einer der angesehensten Österreicher

Hugo Portisch
Hugo Portisch, 1927–2021. Geschichtslehrer der Nation, Journalist, TV-Legende. Das Land trauert um eine seiner hervorragenden Persönlichkeiten.

Das ist ein schwarzer Tag für den Journalismus, für die Geschichtsschreibung, ja für ganz Österreich. Hugo Portisch, der wohl bedeutendste Publizist des Landes, ist tot. Er starb gestern, Donnerstag, im Alter von 94 Jahren in Wien an den Folgen eines Schwächeanfalls. Österreich trauert um einen seiner angesehensten Bürger.

Mehr als ein Journalist

Hugo Portisch war viel mehr als ein Journalist. Er war Kommentator des Weltgeschehens, Geschichtslehrer der Nation, Fernsehlegende, das gute Gewissen des Landes. Wenn er in seiner lebendigen Art die Welt erklärte, hörte jeder gebannt zu, denn er hatte die einzigartige Gabe, die kompliziertesten Zusammenhänge auf einfache und verständliche Weise darzustellen. Hugo Portisch hat das Leben von Generationen begleitet und mitgeprägt.

Ab 1958 als Chefredakteur des KURIER, später als Chefkommentator des ORF, mit seinen historischen Serien „Österreich I“ und „Österreich II“. Und immer wieder als Mahner politischen und gesellschaftlichen Anstands, als unvergleichlich charismatischer Sympathieträger. Wie angesehen er war, zeigt, dass ÖVP und SPÖ den gemeinsamen Plan hatten, ihn als Bundespräsidentschaftskandidaten aufzustellen – doch er wollte Journalist bleiben.

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