Im Rahmen der halbstündigen Episoden begleitet man die junge Singer-Songwriterin Bess King (bezaubernd Brittany O’Grady) bei ihren ersten Versuchen, in der Musikszene von New York Fuß zu fassen. Der Erfolg lässt aber auf sich warten und so hält sich Bess mit diversen Jobs über Wasser. Sie arbeitet als Hunde-Nanny, führt ein Rudel sabbernder Vierbeiner durch den Central Park, gibt Kindern Musikunterricht und steht abends hinter der Bar eines Musikclubs, wo sie Bands bewundert, die dort auftreten. Zudem kümmert sie sich um den verhaltensauffälligen Bruder, ihren Vater – einen trinkfreudiger Lebenskünstler – und versucht ihr langweiligen Liebesleben etwas aufregender zu gestalten. Blöd nur, dass das Objekt der Begierde schon vergeben ist. Aber was nicht ist, kann ja noch werden ... Und bis dahin geht sie einfach ihrer wahren Leidenschaft, dem Musizieren, nach.
Plattenvertrag
Bess macht sich im Alltag ständig Notizen, aus denen sie dann ihre Texte destilliert, hat ein Lagerabteil zum Übungsraum umfunktioniert und träumt von einer steilen Karriere im Musikbusiness. Am nötigen Talent mangelt es ihr zum Glück nicht; am nötigen Selbstvertrauen und an der Lockerheit auf dem Weg zum Ziel (Plattenvertrag) hingegen schon. Eine Hauptrolle in der Serie übernimmt die Musik. Alleine der Titelsong, eine schmusige Ballade, ist hitverdächtig und kaum aus dem Ohr zu bekommen. Der Song stammt von Sara Bareilles, die sämtliche Musikstücke für die zehnteilige Serie schrieb und mit dem Regisseur J. J. Abrams („Star Wars“, „Lost“, „Westworld“) die Geschichte umgesetzt hat. Die aus Kalifornien stammende Bareilles, die mit „Love Song“ 2007 ihren ersten Hit hatte, schrieb sämtliche Musikstücke für die Serie. Der Titelsong „Little Voice“, nach dem die Serie auch benannt wurde, ist bereits vor 15 Jahren entstanden und wurde nun frisch zum Leben erweckt. „Damals sagte man mir, der Song sei nicht gut genug. Ich kann mich also gut in Bess hineinfühlen, der es ähnlich geht.“ Zwischen der Hauptfigur Bess King und Sara Bareilles gibt es einige Parallelen.
„Little Voice“ bietet beinahe perfekte Musical-Unterhaltung mit berührenden Gesangseinlagen und liefert schöne Bilder aus den Straßen New Yorks. Dass es dabei oft einmal zu schmalzig, zu pathetisch wird, liegt zwar an den großen wie kleinen Tragödien, die das Teenager-Dasein eben so mit sich bringt. Aber ein bisschen weniger Drama hätte auch gereicht.
INFO: "Little Voice" - alle zehn Folgen ab sofort auf Apple TV+
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