Joko-und-Klaas-Shows: "Eine gewisse Portion Wahnsinn hilft"
Sich Titanhaken durch die Rückenhaut stechen zu lassen, klingt schon schmerzhaft genug. Charlotte Roche hat dann – an ihrem neuen Körperschmuck hängend – auch noch einen Bungee-Sprung von einer Brücke absolviert.
Mit dieser Aktion sorgte die Moderatorin im Herbst in der ProSieben-Show „Das Duell um die Welt – Team Joko gegen Team Klaas“ für Aufsehen. „Dass Charlotte gesagt hat, sie macht nur beim ,Duell um die Welt‘ mit, wenn sie eine richtig krasse Aufgabe bekommt, war quasi wie eine Einladung“, erzählt Hannes Hiller, Show-Entwicklungschef bei ProSieben, im Gespräch mit dem KURIER.
Auch heute (Samstag, 20.15 Uhr) werden sich Promis in dem Show-Format wieder rund um den Globus verrückten Mutproben stellen, um Punkte für ihre Teams zu sammeln: jenes von Joko Winterscheidt respektive jenes von Klaas Heufer-Umlauf. Die beiden Herren müssen derweil in verschiedenen Studiospielen bestehen (bis 2017 reisten die beiden noch selbst für die Challenges um die Welt, seit 2018 gibt es die Team-Verison). Am Ende des Showabends wird ein Siegerteam gekürt.
Die Aufgaben, die den prominenten Teilnehmern für die heutige Folge von „Duell um die Welt“ gestellt wurden, klingen im Vergleich zu Charlotte Roches Sprung eher harmlos: Für das Team Joko soll sich Rapper Marteria etwa in Belize im Apnoetauchen versuchen, während Fußballer Thorsten Legats Mission darin besteht, auf einem Felsvorsprung in 3.000 Meter Höhe zu kicken. Schauspielerin Sophia Thomalla soll für das Team Klaas aus luftiger Höhe springen, ohne dabei etwas zu sehen, und Comedian Simon Gosejohann wird zum Raketenfestival nach Taiwan geschickt.
"Manchmal müssen wir einen Gang zurückschalten"
Ausgedacht haben sich die Aufgaben wieder ProSieben und die Produktionsfirma Florida TV, die für die Shows mit Joko und Klaas zuständig ist. „Eine gewisse Portion Wahnsinn hilft bei dem Job, den wir machen, schon“, sagt Hiller schmunzelnd. „Es ist dann aber auch wichtig, sich von vernünftigen Personen hin und wieder einbremsen zu lassen und manchmal wieder einen Gang zurückzuschalten. Als Sender stehen wir ja auch in einer gewissen Verantwortung.“
Inspiration kommt etwa von eigenen Erfahrungen der Redakteure, „Dingen, die jemand in einem Artikel gelesen oder vielleicht aufgeschnappt hat, als er im Urlaub war“, erzählt Hiller. „Dann spinnt man das gemeinsam weiter.“
"Den Sprung von Charlotte wollte niemand testen"
Nicht jede Aufgabe werde aber noch mal von jemandem ausprobiert, bevor sie den Kandidaten gestellt werde: „Den Sprung von Charlotte Roche mit den Titanhaken im Rücken wollte zum Beispiel niemand testen. Aber wir achten natürlich darauf, dass sich niemand in Lebensgefahr begibt. Wir arbeiten mit einem Stuntteam zusammen, das auch schon bei der Entwicklung der Aufgaben dabei ist“, sagt Hiller. „Oft hat man als Kreativteam oder Redaktion eine Idee, von der ein erfahrener Stuntman sofort sagen kann, wie sich das beispielsweise mit G-Kräften verhält und welche Belastung der menschliche Körper aushält.“
"Im Zweifel nehmen wir eine Drohnenkamera mehr mit"
Neben Stuntleuten sind laut Hiller jeweils ein bis zwei Aufnahmeleiter, Redakteure und Kameramänner bei den Reisen ins Ausland dabei. „Beim ,Duell um die Welt‘ bemühen wir uns, die Teams vor Ort so klein wie möglich zu halten. Nicht aus Budgetgründen, sondern weil das sehr intensive Drehtage für alle sind. Sowohl fürs Filmteam als auch für die Protagonisten sind diese mit einer hohen Anspannung verbunden. Alle vor Ort sollen voll und ganz auf die eigentliche Aufgabe fokussiert sein.“
Zwischen sechs Wochen und drei Monaten dauere die Entwicklung einer „Challenge“. Was so eine Aufgabe von „Duell um die Welt“ kostet, will Hiller nicht verraten, nur: „Wir investieren sehr, sehr viel. Im Zweifel nehmen wir immer eine Drohnenkamera mehr mit“, so Hiller.
„Was wir etabliert haben, ist die Inszenierung der Briefübergabe zu Beginn einer jeden ‚Duell um die Welt‘-Aufgabe. Dafür brauchen wir zum Beispiel die Hilfe von Nebendarstellern oder eine spezielle Kameraeinstellung, um das Ganze optisch richtig einzufangen. Worauf wir jedoch großen Wert legen, sind die Reaktionen auf die Aufgaben. Die sind immer authentisch und echt.“ Wie die aussehen, wird sich heute Abend weisen.
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