Nominiert ist die 44-Jährige für zwei Rollen: Die der Anaïs Schmitz im Göttinger „Tatort“, wo sie seit 2019 an der Seite von Maria Furtwängler ermittelt – als erste Schwarze Kommissarin der TV-Reihe. Aufgefallen ist Kasumba aber auch mit der Darstellung der südafrikanischen Widerstandskämpferin Rose Seithathi in der DDR-Spionage-Serie „Deutschland“ (zu sehen bei Amazon Prime Video), die im vergangenen Jahr mit der dritten Staffel über das Jahr 1989 zu Ende gegangen ist. „Ich liebe Krimis und Action und mich reizen Figuren, deren Leben riskant, spannend und dramatisch ist“, sagt die Schauspielerin über den Reiz der beiden Rollen, die einander nicht unähnlich sind. „Anaïs und Rose sind beide sehr souveräne, unabhängige Frauen, die sich selbst und ihren Missionen treu bleiben. Rose ist radikaler in ihren Handlungen und geht über Leichen. Beide Frauen sollten als Rivalinnen nicht aufeinander treffen“, so Kasumba lachend.
„Tatort“-Fans müssen noch ein wenig auf Nachschub warten. Drei Fälle sind bisher gezeigt worden (der letzte, „National feminin“, wird am 3. April wiederholt, siehe Info-Box unten). Ein weiterer mit dem Arbeitstitel „Die Rache an der Welt“ wurde im Herbst abgedreht, einen Ausstrahlungstermin gibt es aber noch nicht. Wie es mit den beiden Ermittlerinnen, Anaïs Schmitz und Charlotte Lindholm, weitergeht, zwischen denen sich nach einem äußerst frostigen Start eine zarte Freundschaft entwickelt hat, möchte Kasumba nicht verraten. Nur so viel: „Es bleibt spannend.“
Die zweifache Mutter konnte aber nicht nur in deutschsprachigen Produktionen brillieren: Kasumba gelang durch ihre Auftritte in US-Superhelden-Blockbustern der internationale Durchbruch. Im Marvel-Film „The First Avenger: Civil War“ war es ein einziger Satz, mit dem sie für Aufsehen sorgte: „Move or you will be moved“ („Bewege dich oder du wirst bewegt“). Fans waren begeistert von der toughen Sicherheitschefin und Kasumbas Rolle wurde in den darauffolgenden Marvel-Produktionen unter dem Namen Ayo ausgebaut. Dass sie begeisterte Kampfsportlerin ist, dürfte kein Nachteil gewesen sein.
Die Wahl-Berlinerin war zudem in zahlreichen internationalen Serien zu sehen wie „Criminal“ (abrufbar bei Netflix), aber auch in Produktionen mit Österreich-Bezug. Zuletzt etwa in „Blind ermittelt – Tod im Fiaker“ (zu sehen am 8. April, 20.15 Uhr, ARD). Und zu sehen sein wird sie auch in der Netflix-Serie „Kitz“, in der die Kitzbüheler Schickeria eine Rolle spielt.
Langeweile dürfte Kasumba bei ihrem vollen Terminkalender nicht verspüren, auch wenn Corona diesen im Vorjahr ein wenig durcheinandergebracht hat: „Ich hatte acht Wochen Pause und danach ging es weiter. Dadurch haben sich Projekte verschoben, aber trotz Corona hatte ich 2020 genug zu tun und dafür bin ich sehr dankbar.“ Sobald die Pandemie vorbei ist, steht aber erst mal ein wenig Erholung am Programm: „Ich werde endlich mit Mann und Kindern verreisen.“
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