Song Contest: ORF hofft auf Rekord bei Teilnehmerländern

Roland Weißmann.
Kanada könnte erstmals beim ESC dabei sein. Die Registrierung für den Ticketkauf startet kommende Woche.

„Toll in der Zeit“ sei man mit den Vorbereitungen auf den 70. Eurovision Song Contest im kommenden Jahr, teilte ORF-General Roland Weißmann bei einem Pressetermin in der Wiener Stadthalle mit. In 175 Tagen beginnt das Großevent mit dem ersten Semifinale in der Bundeshauptstadt. Bereits kommende Woche, am 24. November, startet die erste Phase des Ticketverkaufs: Da können sich Fans über die Websites des ORF und der EBU (European Broadcasting Union) registrieren. Der eigentliche Verkauf startet dann zu einem späteren Zeitpunkt.

Gespräche mit Ländern, die gegen Israels Teilnahme sind

Trotz laufender Diskussionen um Israel hofft Weißmann auf eine „Rekordzahl an Teilnehmerländern“. Die bisherige Höchstzahl liegt bei 43. Mit Bulgarien, Rumänien und der Republik Moldau hätten bereits drei Länder, die in den vergangenen Jahren ausgesetzt hatten, wieder Interesse bekundet. Und auch Kanada will im Mai 2026 auf der ESC-Bühne vertreten sein. „Es sind alle willkommen“, so der Generaldirektor.

Bis 10. Dezember können sich öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten bewerben. Weißmann wolle bis dahin auch weiter Gespräche mit jenen Sendern führen, die ob der Teilnahme Israels Bedenken geäußert hatten, und diese überzeugen. Dies solle „mit Augenmaß“ und „nicht in der Öffentlichkeit“ passieren. Vor dem Hintergrund des Krieges in Gaza gab es u. a. von Spanien und Irland Kritik, mehrere Länder drohten mit Boykott. Sowohl Österreich als auch der ORF haben wiederholt ihre Unterstützung einer israelischen Teilnahme am ESC betont.

Neue Regeln beim ESC

Anfang Dezember soll in der EBU auch über neue Regeln für den Song Contest abgestimmt werden. Details dazu wollte Weißmann nicht nennen: „Das würde ich gerne der EBU überlassen.“ Er werde sich jedoch „zu diesen neuen ESC-Regeln ganz klar bekennen“.

Erste Einblicke gab es am Dienstag in die sogenannten „Postcards“ – also die Einspieler, die in der Show vor den jeweiligen Acts zu sehen sein werden. Dafür sollen die Künstlerinnen und Künstler in ihren Heimatländern gefilmt werden und Postkarten aus verschiedenen österreichischen Regionen in Händen halten. Anschließend werden sie in ebendiese Landschaften montiert (siehe Entwürfe unten). Aufnahmen daraus werden zudem als Postkarten in Papierform erhältlich sein, die sich zu „Sammlerstücken“ entwickeln sollen, so ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz.

Erste Skizzen der „Postcards“, die als Einspieler zu sehen sind.

Erste Skizzen der „Postcards“, die als Einspieler zu sehen sein werden.

Insgesamt wolle man beim 70. ESC „ein bisschen emotionaler und näher an den Künstlern dran“ sein, erklärte Executive Producer Michael Krön. Es werde „weniger Videocontest und mehr Musikwettbewerb“ sein als in den letzten Jahren.

Freiwillige und Tänzer für Song Contest gesucht

Für das Event sucht der ORF noch helfende Hände, welche die Delegationen und Gäste vor Ort unterstützen. Rund 800 Freiwillige werden gebraucht, die gerne mit Menschen arbeiten und idealerweise auch Fremdsprachen beherrschen. Auf eurovision.orf.at kann man sich in zwei Wochen dafür registrieren. Von 18. bis 20. Dezember wird es zudem ein Casting für Tänzerinnen und Tänzer sowie Sängerinnen und Sänger geben, die in der Probenphase als Stand-ins anstelle der tatsächlichen Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne stehen.

Bereits an diesem Wochenende findet ein Casting am ORF-Mediencampus statt, um jene 12 Acts zu ermitteln, die im Februar beim heimischen Vorentscheid „Vienna Calling“ antreten werden. Fachjury und Publikum wählen dann gemeinsam aus, wer für Österreich am 16. Mai (siehe Infobox unten) ins Rennen geht.

Weiter keine Infos zur Moderation

Noch keine Infos gab es zum Bühnendesign. Laut Weißmann werde man aber den Vorjahresaustragungsort Basel „noch ein bisschen toppen können“. Und auch in Sachen Moderation müssen sich Fans noch gedulden: Auch wenn seit Kurzem die Namen von Victoria Swarovski, Andi Knoll und Philipp Hochmair in Gerüchten genannt wurden, wird vom ORF dazu erst Ende des Jahres Offizielles verlautbart.

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