Elefantöse PR: Was steckt hinter den 180 Regierungs-Millionen?

Der Babyelefant kam teuer. Daher wird die Krisenkommunikation der Regierung nun beschleunigt.
Die Regierung hat einen Rahmenvertrag für die Abwicklung von Kampagnen beauftragt. Der macht bei näherer Betrachtung durchaus Sinn.

Entwickelte Demokratien brauchen entwickelte Medien. Was aber, wenn der Markt in Teilen versagt?

Dann schreiten entwickelte Demokratien zu Förderungen, die nach genauen (Qualitäts-)Kriterien Gelder ausschütten, um Redaktionen zumindest mitzufinanzieren. In Österreich stehen dafür 8,76 Millionen Euro zur Verfügung. Soviel wurde 2019 aus drei verschiedenen Töpfen vom Staat ausbezahlt.

Die Inserate, die von der öffentlichen Hand geschaltet werden, betragen ein Vielfaches, wie die verpflichtende Auflistung der Schaltungen rechnungshofgeprüfter Unternehmen zeigt. So haben Republik, Bundesländer und öffentliche Unternehmen wie etwa die ÖBB Inserate von 178 Millionen Euro geordert.Dieses Ungleichgewicht sorgte immer wieder für Kritik.

Die einzelnen Ministerien gaben davon 19 Millionen Euro aus. Als die Pandemie ausbrach, war man in der Regierung gemeinsam mit dem Roten Kreuz übereingekommen, die Bevölkerung breit darüber aufzuklären, welche Regeln gelten und welche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden sollen. Das Konzept der emotionalen Baby-Elefanten-Aufklärung funktionierte, die Dimensionen sprengte aber jedes Ministeriumsbudget. Die Schaltungen bezahlte man aus einem Corona-Sondertopf, der vom Nationalrat genehmigt wurde –insgesamt sollen heuer dafür 30 Millionen Euro fließen.

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