Die Neue im Steirerkrimi: "Vor allem sollte es nicht Tirolerisch klingen"
Zwei Namen müssen sich Krimifans in Zukunft merken: Anni Sulmtaler und Anna Unterberger. Sulmtaler ist in diesem Fall kein südsteirisches Geflügel, sondern ab heute (2. Oktober, 20.15 Uhr, ORF1) die neue Kollegin des Macho-Mordermittlers Sascha Bergmann (Hary Prinz). Gespielt wird die beschlagene Kommissarin von Anna Unterberger, für sie ist es die erste Hauptrolle in einer Krimiserie.
„Ich war selten so aufgeregt wie vor diesem ersten Drehtag“, sagt sie im Gespräch. „Weil es das erste Mal war, dass ich als tragende Figur in eine bestehende Reihe eingestiegen bin. Ich habe ja den Part einer Kollegin übernommen, die das super gemacht hat.“
Miriam Stein steigt nach fünf Folgen als Sandra Mohr aus der erfolgreichen ORF-Krimireihe aus. Unterberger berichtet von einer harmonischen Übergabe: „Es wäre schwierig für mich gewesen, wenn sie unfreiwillig gegangen wäre, aber so ist es ja nicht. Wir haben uns beide gefreut, als sie erfahren hat, dass ich einsteige.“
Impfkontroverse
Nicht freiwillig verließ Eva Herzig die Reihe. Die impfkritische Haltung der Schauspielerin, die sie selbst öffentlich machte, wurde von der Produktionsfirma (Allegro Film) als mögliches Risiko betrachtet. Unterberger dazu: „Ich finde es schade, dass man keine Lösung in der Mitte finden konnte, wie das trotzdem funktionieren hätte können. Da wurde, glaube ich, von beiden Seiten übereilt gehandelt.“ Sie selbst sei jedenfalls froh gewesen, eine Impfung erhalten zu haben.
Unterberger stammt aus Südtirol, ihre Mutter ist Dänin, sie lebt in Berlin. In Wien hat sie Schauspiel studiert, seither ist immer wieder in heimischen Produktionen zu sehen. Etwa in Detlev Bucks „Die Vermessung der Welt“, in einer Dauer-Gastrolle in der Krimireihe „Die Toten von Salzburg“, oder zuletzt in Ulrike Koflers Netflix-Film „Was wir wollten“ mit Elyas M’Barek. Hierfür war sie für den Österreichischen Filmpreis nominiert.
Noch vereint: Miriam Stein, Hary Prinz und Eva Herzig
2018 war Unterberger bereits in einer Nebenrolle im Steirerkrimi „Steirerkind“ zu sehen. „Ich habe damals überhaupt nicht mit dem Gedanken gespielt, dass ich fix einsteigen könnte“, sagt sie. „Eigentlich ist es ja so: Wenn man einmal im Steirerkrimi vorgekommen ist, darf man nicht mehr auftauchen. Das ist in diesem Fall zum Glück anders gekommen.“ (lacht) Regisseur Wolfgang Murnberger sei schließlich auf sie zugekommen.
Schießen und Steirisch lernen
Zur Vorbereitung auf ihre neue Rolle habe sie nun Schießtraining bekommen, berichtet sie, „mit einer richtigen Waffe zu schießen war neu und eigenartig.“
Auch sprachlich war Vorbereitung notwendig. „Die Texte wurden mir auf steirisch aufgenommen und geschickt, damit ich mich ins Steirische reinfühlen kann“, erkärt Unterberger.
Welchen Steirerdialekt Anni Sulmtaler nun spreche?
Unterberger, lachend: „Na ja, vor allem sollte sie nicht Tirolerisch klingen.“
Der sechste Steirerkrimi mit Sascha Bergmann (Hary Prinz) und Sandra Mohr (Miriam Stein) ist tatsächlich nichts für schwache Nerven. Ein Prostituiertenmörder, der seine Taten minutiös plant und mit den Opfern grausam umgeht, treibt rund um Graz sein Unwesen. Während Bergmann mit Spurensicherin Eva Merz (Eva Herzig, noch dabei) beim Tango-Tanzkurs weilt, gerät Mohr in höchste Gefahr.
In „Steirertod“ (heute, 2, Oktober, 20.15 Uhr, ORF1) gibt es neben Anna Unterberger eine zweite Einsteigerin. Bettina Mittendorfer spielt Nicole Sturm, die statt Bergmann Polizeichefin wird und noch dazu eine verflossene Liebe ist. Bergmann ist nicht nur davon genervt, sondern auch von der neuen Kollegin Anni Sulmtaler, die Unterberger so charakterisiert: „Sie hat eine gewisse Bodenständigkeit, ist sehr geschickt und ehrgeizig, lässt bei den Ermittlungen aber auch Bauchgefühl zu.“
Davon kann sie in ihrem ersten Fall viel gebrauchen. „Steirertod“ (Regie: Wolfgang Murnberger) ist ein intensiver, spannend und emotional inszenierter Krimi.
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