Christian Kolonovits wird ORF-Stiftungsrat: "Kulturauftrag stärken"
Der österreichischer Komponist, Dirigent und Musikproduzent Christian Kolonovits wechselt vom Pult in den Sitzungssaal. Der 70-Jährige wird künftig als ORF-Stiftungsrat für das Burgenland tätig sein. Das bestätigte der gebürtige Rechnitzer gegenüber dem KURIER: "Es ist an der Zeit, dass auch einmal ein Kunst- und Kulturschaffender in diese illustre Runde eintritt, um genau das zu stärken, worum es im ORF eigentlich gehen sollte - den öffentlich-rechtlichen Auftrag, den Kulturauftrag."
Er wisse, dass im Stiftungsrat viel politisiert werde, so der ROMY-Platin-Preisträger. "Mir ist das völlig egal, was Parteien von sich geben und welche Intentionen sie haben. Ich empfinde mich als Vertreter des Burgenlandes und der vielfältigen Kultur des Burgenlandes, die ich so sehr schätze und liebe. Deshalb hat mich wohl auch Landeshauptmann Peter Doskozil gebeten, diese Funktion zu übernehmen. Diese Kultur zu fördern und sie den Österreicherinnen und Österreichern über den ORF nahezubringen, das ist mein großes Anliegen", so die Musik-Legende, Sohn eines kroatischen Vaters und einer ungarischen Mutter.
"Soweit ich weiß, ist diese Funktion ehrenamtlich. Es gibt also keine Gage. Da ich im ORF keinen Job suche, bin ich also relativ unbestechlich", sagt Kolonovits mit leiser Ironie, um dann zu betonen: "Es geht mir nur um kulturelle Belange."
Der 35-köpfige ORF-Stiftungsrat - das oberste Aufsichtsgremium des Öffentlich-Rechtlichen - konstituiert sich nach Ablauf einer vierjährigen Amtszeit am 19. Mai neu.
Kein "Freundeskreis"-Mitglied
Doskozil bezeichnete Kolonovits in einer Aussendung als ein "ein bewusstes Signal für einen starken, unabhängigen ORF ohne jedes parteipolitische Hineinregieren. Christian Kolonovits ist als Künstler eine Ausnahmepersönlichkeit – und als Burgenländer ein idealer Repräsentant der kulturellen Vielfalt unseres Bundeslandes. Als ORF-Stiftungsrat wird er vor allem ein engagierter Vertreter der Kultur, der Volksgruppen und der Pluralität sein. Ich danke ihm dafür, dass er diese Aufgabe übernimmt, und bin überzeugt, dass er in dieser Rolle viel bewegen kann.“ Kolonovits werde völlig unabhängig agieren und sich auch keinem "Freundeskreis" anschließen, ergänzte der Landeshauptmann, der sich im Vorfeld mit verschiedenen Vertretern der Kultur- und Medienlandschaft – unter anderem auch dem Verband Filmregie Österreich – ausgetauscht hat.
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