"Big Bang Theory" und "Game Of Thrones": Große Abschiede in Serie

"Big Bang Theory" und "Game Of Thrones": Große Abschiede in Serie
Dieser Tage enden zwei TV-Serien, die popkulturell prägend waren.

Am Anfang war der Urknall, und wer nicht wissen will, wie „Big Bang Theory“ nach zwölf Staffeln endete, der möge hier bitte aufhören zu lesen.

Denn in den USA schloss sich in der Nacht auf Freitag ein Kapitel TV-Geschichte: Die letzte Folge der publikumsmäßig erfolgreichsten Serie der Zehnerjahre.

Und da darf man schon mal berührt sein.

Am Schluss saßen Sheldon, Leonard und alle ihre Freunde dort, wo sie immer saßen: Auf der Bank, und rund um die Bank, mit chinesischem Essen im Karton, dazu eine Akustikgitarren-Version des Titelliedes.

18 Millionen Seher hatte die abschließende Doppelfolge – die 279. der Serie –, und sie bekamen ein erwartungsgemäß gut gemachtes Wunscherfüllungs-Finale.

Es sind viele Träume noch wahr geworden. Einer davon war eine Watsche.

Damit endete eine Serie, die in vielerlei Hinsicht prägend war: „Big Bang Theory“ brachte Nerd-Kultur (von Star Wars über Star Trek bis hin zu Computerspielen) in den Hauptabend, und zwar bevor diese zur beherrschenden Popkultur wurden.

Und so liebevoll und informiert, wie hier über Wissenschaft verhandelt wurde (ein starkes Motiv auch in der letzten Folge), gab es dies wohl nie zuvor im fiktionalen Massenprogramm.

Thronfolge

Und in diesen abschiedsreichen Tagen endet auch die zweite große kulturprägende Serie: In der Nacht auf Morgen können europäische Fans das Finale von „Game Of Thrones“ auf Sky sehen.

 

Gemeinsam mit „Big Bang Theory“ markierte die Fantasy-Serie die Grenzpfosten dessen, was das neue „Goldene Zeitalter des Fernsehens“ ausmacht. Hier die längstlaufende Comedy-Serie der Geschichte („Friends“ hatte nur zehn Staffeln), die mit überschaubarem finanziellen Aufwand zeigte, dass gut geschriebene Drehbücher das wichtigste Erfolgskriterium sein können. Da die mit Megaaufwand und wirklich viel Geld gedrehte, kinonahe Rundumunterhaltung.

Fans unzufrieden

Natürlich sind die jeweiligen Schlussepisoden von allerlei Fan-Gemaule („früher war es besser“) begleitet, aber das muss man nur bedingt ernst nehmen. Beide Serien haben ihre Spuren in der Popkultur hinterlassen, und wenn jemals wieder jemand eine Gruppe von Nerds zum Stoff für TV-Unterhaltung macht, werden diese sowohl auf „Big Bang Theory“ als auch auf „Game Of Thrones“ genau so Bezug nehmen, wie Sheldon und Co jetzt über Spock, Darth Vader und „Dungeons and Dragons“ herumwitzeln.

Vorerst aber heißt es Abschied nehmen von den aktuellen Fernsehfreunden, von „Penny! Penny! Penny!“ und dem Aufzug, der nie funktionierte. Eines wird nicht überraschen: Auch mit dieser Veränderung kann Sheldon nicht sehr gut umgehen.

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