Aus für "Big Bang Theory": Die wichtigste Serie überhaupt
Und trotzdem ist es gut, dass jetzt Schluss ist: Die zwölfte Staffel wird die letzte sein.
Am Anfang war der Urknall, jetzt kommt das Finale: Die zwölfte Staffel von "Big Bang Theory" (US-Start im September, hierzulande später wohl wie die bisherigen Staffeln im ORF und auf ProSieben zu sehen) wird die letzte sein. Das gaben die Serienmacher nun bekannt. Damit endet die wichtigste Serie des goldenen Serienzeitalters. Und das ist auch gut so.
- Echt, war die so wichtig? Nein, sie war noch wichtiger. 2007, als sie startete, war die popkulturelle Landschaft, das übersieht man im Rückblick leicht, eine ganz andere. "Big Bang Theory" hat eine Revolution eingeläutet, die alles verändert hat: Mit der Serie startete der Siegeszug der , also der Kultur rund um Comics, Fantasy, Science Fiction, Wissenschaft, Internet und partikularkulturelle Interessen wie japanische . Und die hat sich umfassendst durchgesetzt: In den Top 20 der Kinocharts findet sich seit Jahren kaum ein Film, der nicht der Nerdkultur zuzurechnen ist, es herrscht eine Monokultur an Superhelden, Science Fiction und Fantasy.
- Ja eh, aber na und? Man vergisst das ja leicht, aber genau diese Kultur war lange Jahre verlachte Außenseiterkultur. "Big Bang Theory" hat sie für den Mainstream gerechtfertigt: Sheldon (Jim Parsons), Leonard (John Galecki) und Co leben zwischen Star , Rollenspielen, Physikerschmähs und allgemeiner, einst frauenvertreibender Nerdigkeit- und zumindest die ersten Staffeln haben diese einstige subkultur in einer liebevollen Detailversessenheit (noch dazu nicht im Pay-, sondern im freien TV!) beschrieben, dass man als Teil dieser Kultur eine späte Euphorie verspüren konnte. Wer hat damals Rührung und Erleichterung runtergschluckt? Ihr, nicht ich.
- Ja, aber "Game Of Thrones" und "Breaking Bad" und so? Die waren doch wichtiger! So super diese Serien auch sind - sie haben in einen allgemeinen Hype um die neuen Erzählformen im Serienfernsehen eingezahlt, ohne selbst Genre-bildend geworden zu sein. "Big Bang Theory" jedoch hat die gesamte visuelle Popkultur geprägt. Nimm das, Walter White!
- Und wer ist traurig, dass jetzt Schluss ist? Wohl die Hauptdarsteller, die eine coole Million pro Folge bekamen. Der geneigte Seher vielleicht weniger. Schon seit mehreren Staffeln hat sich "Big Bang Theory" in eine recht gewöhnliche Beziehungskomödie zurückgezogen. Das war zwar immer noch lustig, aber keineswegs jene Feier der Nerdkultur, als die die Serie startete. Es ist gut, dass Schluss ist.
- Noch was? Ja. Dass die Serie um Wissenschafter geht, ist wichtiger, als selbst Serienerfinder Chuck Lorre wohl gedacht hat. Denn die sind die wahren Helden im Fake-Fakten-Zeitalter.
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