Berichte über Scheidung: "Exxpress" verliert gegen Strache

Berichte über Scheidung: "Exxpress" verliert gegen Strache
Das Online-Portal wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Über 46 Veröffentlichungen zur Scheidung des Ex-FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache wurde vor dem Landesgericht für Strafsachen Wien gestritten. Am Dienstag folgte das (nicht rechtskräftige) Urteil: Das Online-Medium Exxpress wurde wegen übler Nachrede und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs Straches zu einer Geldstrafe verurteilt.

Exxpress.at berichtet selbst über den Prozessausgang und hebt dabei hervor, dass Strache nicht „die erhofften 100.000 Euro“ pro Veröffentlichung zugesprochen wurden. Straches Anwalt Maximilian Donner-Reichstädter forderte nämlich eine Verurteilung im oberen Bereich. Die vom Gericht festgesetzten 12.938 Euro rundete das Online-Portal in seinem Bericht auf 12.000 ab. Strache habe keinen Vergleich abschließen wollen, „der ihm sogar etwas mehr Geld gebracht hätte“, schreibt Exxpress-Chefredakteur Richard Schmitt.

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Wirtschaftliche Situation

Die Kronen Zeitung, die ebenfalls über den Medienprozess berichtete, nennt als Begründung für die geringere Strafe die laut der Richterin „schlechte wirtschaftliche Situation“ von exxpress.at, weiters „geringe Leserzahlen“ und die „Verpflichtung, Medien durch eine Verurteilung nicht in ihrer Existenz zu bedrohen“.

Gegründet wurde Exxpress im März 2021 von Chefredakteur Schmitt sowie der ÖVP-nahen Unternehmerin Eva Schütz-Hieblinger, die als Geschäftsführerin firmiert.

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Strache und Schmitt pflegten früher eine auch öffentlich dokumentierte Wechselbeziehung. "Wenn Strache einen normalen Bericht von uns auf Facebook teilt, dann merken wir, das haut die Quote auf das 1,5-Fache hoch", sagte Schmitt 2016 in einem Interview mit dem Magazin Fleisch. Damals fungierte er noch als Chefredakteur bei krone.at. In Folge der Ibiza-Affäre legte Schmitt diese Funktion mit Juli 2019 zurück.  

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