"Aufpassen, sonst kauf ich das Studio" - Arnautovic bei "Willkommen Österreich"
*Disclaimer: Das TV-Tagebuch ist eine streng subjektive Zusammenfassung des TV-Abends.*
Diesmal hatten die "3-G" (Gags, Gags, Gags) bei „Willkommen Österreich“ keine Chance gegen das vierte G - die Gäste.
Lange haben Dirk Stermann und Christoph Grissemann - so sagen sie zumindest - versucht, den heimischen Kult-Fußballer Marko Arnautovic ins Studio zu bekommen. Und jetzt war er da.
Arnautovic gab sich zunächst ziemlich seriös. Trinken wollte er gar nichts, nicht einmal Wasser.
Den mit seinem Namen vermarkteten Gin rührte er im Studio nicht an, dabei hatte Grissemann eine gefühlt zwei Meter hohe Familienflasche unter dem Tisch hervorgezaubert.
Seriös, aber mit Schmäh
Die Fragen nach der Trennung von seiner Familie beantwortete der in China engagierte Profi dann sehr reflektiert und ernst.
Aber der Schmähbruder kam dann doch mehr und mehr durch.
Als Grissemann eine Torparade mit seinen 25 Teamtreffern ankündigte, sagte Arnautovic: „25 sind’s nur?“
Grissemann: „Erschreckend wenig …“
„Sehr wenig …“, sagte Arnautovic schmunzelnd:
"Grottenschlecht"
Es folgte eine Frage von Grissemann, die sich Rainer Pariasek bei Arnautovic wohl kaum leisten könnte: „Du hast etwas Begnadetes, bist aber manchmal auch grottenschlecht.“
„Stimmt!“, sagte der Fußballer völlig ruhig. "Das ist halt so im Fußball. … Du willst alles geben aber es funktioniert einfach nicht. Dann siehst du halt sehr schlecht aus.“
Das oftmals gesehene „darauf Scheißen“, wie Stermann es formuliert, habe er sich durch Erfahrung und durch seine Vaterrolle abgewöhnt, sagte Arnautovic. Aber trotz allem: „Scheiß ich mir noch immer nix.“
Deutschland und der Schmäh
An seine Zeit bei Werder Bremen hat er vor allem folgende Erinnerung: „Die Deutschen haben ja ned so an Schmäh wie wir …“
„Wem sagst du das?“, meinte Grissemann, der nie um einen Seitenhieb auf seinen deutschen Studiopartner Stermann verlegen ist.
Stermann griff den Ball auf, und fragte, wie das dann mit Arnautovic’ Frau, einer Deutschen, „schmähmäßig“ zuhause läuft.
„Das ist ja alles scho anders … hab’ ich scho trainiert!“, antwortet er lachend.
Arnautovic kaufte sich Stermann
Von Fragen nach einer fußballerischen Zukunft in Europa ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen. „Diese Fangfrage kannst du mit dem Nächsten machen“, sagte er zu Stermann. Und, sich an den Kopf greifend, sagte er: „Hallo, Fuchs!“
Aber eigentlich fragten sich die Fans wohl nur, wann die Frage zu „Ich kauf dein Leben“ kommen würde.
Und sie kam.
Schon in Erwartung des nächsten Gastes, fragte Grissemann, ob Arnautovic Tiere hat.
„Ich habe einen Hund“, sagte er.
Stermann übernahm. Ob er den Hund aus dem Tierheim oder vom Züchter abgeholt habe. „Bist du hingegangen und hast gesagt: ‚Ich kauf dein Leben‘?“
Arnautovic lachte amüsiert auf und kaufte sich Stermann nun endgültig: „Aufpassen, sonst kauf ich das Studio. Und dann …“
"Love you, Baby!“
Der Teamkicker fuhr souverän fort, erklärte warum der frühere Familienhund weg musste, und sagte dann: „Ich hab den Kindern einen kleinen Zwergspitz gekauft. Die sind jetzt megaglücklich und ich bin wieder der beste Vater der Welt … und ich bin auch der beste Ehemann. Love you, Baby!“
Zoologische Frage
Der zweite Gast, der Zoologe Stephan Hering-Hagenbeck, stellte sich dann sogar als Gin-Tester zur Verfügung. Der Bitte, „nur ein kleines Bisschen“ einzuschenken, kam Grissemann freilich nicht nach.
Auch das Gespräch mit dem Hering-Hagenbeck, seit 2020 Direktor des Tiergarten Schönbrunn, hatte seinen Reiz. Vor allem durch skurrile Fragen, die der deutsche Tiergärtner - ja so heißt das - zumeist seriös zu beantworten versuchte. Das amüsierte sichtlich auch Arnautovic.
Grissemann fragte zum Beispiel: „Welches Tier würden Sie als das sinnloseste in Ihrem Zoo bezeichnen?“
Hering-Hagenbeck gab an, dass jedes Tier, auch Kakerlaken und Gelsen, ihren Sinn auf diesem Planeten hätten.
Grissemann: „Dann könnte man auch sagen, das Coronavirus hat einen Sinn auf diesem Planeten …“
Stermann: „Aber es gibt kein Gehege für Coronaviren …“
Arnautovic brach fast nieder vor Lachen.
Hering-Hagenbeck berichtete, dass sich einige Dutzend auf die Stelle in Schönbrunn beworben hätten.
„Überwiegend Menschen?“, fragte Stermann.
Nächste depperte Frage (um Ex-Sturm-Kicker Günther Neukirchner zu zitieren) von Stermann: „Hat sich Comandante umgebracht, weil Sie neuer Zoodirektor wurden?“
Es ging um Comandante, den legendären Clan-Chef im Mähnenrobben-Gehege, dessen langjähriges Wirken Hering-Hagenbeck noch einmal würdigte.
Panda-Porno?
Stermann ließ nicht locker: „Wie kann man die Pandabären zur Fortpflanzung zwingen?“
Hering-Hagenbeck: „Das kann man nicht. Es gibt natürlich die Möglichkeiten der künstlichen Besamung …“
Stermann: „Aber kann man sie nicht irgendwie mehr stimulieren?“
Arnautovic klatschte vor Vergnügen in die Hände.
Hering-Hagenbeck, noch immer stoisch: „In erster Linie muss das passen …“
Grissemann: „Stichwort: Panda-Porno …“
Arnautovic hielt es fast nicht mehr aus, warf den Kopf vor Lachen zurück.
„Panda-Porno hatten wir noch nicht nötig in Schönbrunn“, sagte Hering-Hagenbeck.
„Das ist die Schlagzeile zur Sendung“, sagte Grissemann.
Danke für den Vorschlag.
Wir bleiben trotzdem bei: „Aufpassen, sonst kauf ich das Studio.“
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