"A Spy Among Friends": Der beste Freund als Verräter
Kim Philby gilt als einer der berüchttigsten Doppelagenten: Etwa dreißig Jahre lang war er beim britischen Geheimdienst MI6 – er arbeitete in Wahrheit jedoch für die Sowjetunion. Wie er ohne geschnappt zu werden davonkam, beschäftigt ab heute (Freitag) die Serie „A Spy Among Friends“ auf Canal+.
Im Zentrum der sechs Episoden steht die Freundschaft zwischen Philby (Guy Pearce) und seinem MI6-Kollegen Nicholas Elliott (Damian Lewis). Elliott soll Philby 1963 in Beirut zur Rede stellen und ein Geständnis aus ihm herauskitzeln – doch Philby entkommt. In der Folge gerät Elliott unter Verdacht und wird von der klugen Beamtin Lily Thomas (Anna Maxwell Martin) verhört, die ihn mit hartnäckigen Fragen aus dem Konzept zu bringen versucht.
Elliott muss nicht nur sein Verhalten in Beirut rechtfertigen, sondern auch damit zurechtkommen, dass er offenbar von seinem besten Freund all die Jahre hintergangen wurde. Immer wieder wird angedeutet, dass auch romantische Gefühle im Spiel waren.
Philby wird parallel von einem sowjetischen Agenten ausgequetscht: Auch er kann nicht glauben, dass ein britischer Agent Philby einfach so gehen ließ.
In Rückblenden wird die Freundschaft zwischen den beiden Männern gezeigt, auch Philbys Zeit im Wien der 30er, wo er sich in eine kommunistische Widerstandskämpferin verliebte.
„A Spy Among Friends“ erzählt all das in düsteren Bildern und teilweise langen Verhörstrecken, bei denen man gut aufpassen muss: Jedes Wort, jede Geste könnte etwas verraten. Dafür wird man mit einem intensiven Drama belohnt.
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