50. "Tatort" von Harald Krassnitzer: "Ich bin kein Statistiker"

50. "Tatort" von Harald Krassnitzer: "Ich bin kein Statistiker"
Seit 1999 ermittelt Harald Krassnitzer als Moritz Eisner im "Tatort". Sein 50. Fall (20.15/ORF2) „Die Amme“ offenbart auf mehreren Ebenen emotionale Abgründe.

Der Mann hat Durchhaltevermögen: Harald Krassnitzer wird heute, Sonntag, nämlich bereits zum 50. Mal als Moritz Eisner im Einsatz sein. Aber von Routine will er nichts wissen: „Das Wichtigste ist, nicht stehen zu bleiben, sondern immer einen frischen Blick auf die eigene Figur zu bekommen.“

KURIER: 2020 haben Sie Ihren 60. Geburtstag gefeiert. Heute ist Ihr 50. „Tatort“ im Fernsehen zu sehen. Sie halten bekanntlich wenig von Jubiläen, aber sind Sie nicht ein bisschen stolz?

Harald Krassnitzer: Ich juble nicht und beklatsche mich nicht selbst. Ich will dafür auch keine Medaille oder sonst irgendwas. Ich freue mich einfach nur darüber, dass wir wieder einen tollen Film gemacht haben. Ob das jetzt mein 47. oder 50. Fall ist, interessiert mich nicht. Damit kann ich nicht viel anfangen. Es ist auch nicht mein Beruf: Ich bin kein Statistiker, sondern Schauspieler.

Ihre Figur, der Eisner, wirkt im Gegensatz zu früher ruhiger, gelassener. Hat er seine innere Mitte gefunden?

Gelassener würde ich jetzt nicht sagen, denn es gibt schon immer wieder Situationen, in denen Eisners Ausraster eine gewisse rigide Qualität haben. Sie kommen aber nicht mehr so häufig vor, das stimmt. Uns ist es wichtig, dass das in die Geschichte eingebettet ist und nicht a priori als Stilmittel verwendet wird. Man muss ja auch nicht immer wild herumschimpfen und völlig ausflippen, sondern kann seinen Unmut auch anders zeigen.

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