Maler Arnulf Rainer von Republik geehrt
Die Republik hat einen der wichtigsten lebenden Künstler des Landes geehrt: Maler Arnulf Rainer bekam am Donnerstag von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) das "Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse" verliehen. Der Gewürdigte fasste sich in seinen Dankesworten im Bundeskanzleramt eher knapp - denn: "Ich bin eher ein Nichtredner."
Um einiges ausführlicher nahm dafür Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder, dessen Haus Rainer erst im Vorjahr eine große Retrospektive gewidmet hatte, das Rednerpult in Beschlag. Der Museumschef sprach in seiner Laudation vom inzwischen 85-jährigen Ehrenkreuzempfänger, der das übermalte Gesicht zur Ikone der heimischen Nachkriegskunst gemacht hatte, als einen, "der längst im Olymp wohnt". "Wer bin ich, dass ich mir anmaße, Arnulf Rainer zu loben", fragte Schröder mit Verweis auf die Hybris, der es bedürfe, um sich "über den Gott zu stellen".
Inselbegabung
"Das war mein größter Schicksalstag als Maler", erinnerte er sich heute im Zuge seiner kurzen Rede. Seinem Laudator dankte Rainer insofern, als dieser von ihm als Künstler und nicht als Staatsbürger gesprochen habe, denn als letzterer sei er sehr mittelmäßig: "Ich bin eine Inselbegabung." Nach Jahrzehnten als Künstler sei er immer noch täglich mit der Malerei beschäftigt, für andere Fächer habe er aber geringes Interesse.
Ostermayer freute sich, den weit über Österreich hinaus bekannten Kunstschaffenden ehren zu dürfen - wobei er diesen weit vor seiner Zeit als Spitzenpolitiker persönlich kennengelernt hatte. "Das war Mitte der 1980er-Jahre, als ich als Ferialpraktikant der Post Herrn Rainer ein Paket in sein Atelier in der Mariahilfer Straße zugestellt habe", ließ der Kulturminister die Anwesenden wissen.
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