MAK würdigt das Schindler House - Eine Ikone der Architektur in L. A.

MAK würdigt das Schindler House - Eine Ikone der Architektur in L. A.
Das Meisterwerk des Austro-Architekten ist 100. Das MAK, welches das Haus als Dependance führt, widmet dem Bau eine Ausstellung

Wien–Los Angeles. „Architektur ist eine Art von Musik.“ Mit diesem Verständnis errichtete der aus Wien stammende Architekt Rudolph M. Schindler (1887–1953) in Südkalifornien rund 150 Bauten, die etwas von der Heiterkeit und Entspanntheit des Golden State ausstrahlen.

Bezaubernd und für MAK-Direktorin Lilli Hollein „ein magischer Ort“ ist das „Schindler House Los Angeles“ in West Hollywood. Zu dessen 100-Jahr-Jubiläum präsentiert das Museum für angewandte Kunst (MAK) bis 31. Juli einen der eigenwilligsten Vertreter der architektonischen Moderne, der „Raum als Medium der Kunst“ verstand und mit experimentellen Konzepten, sozialutopischen Ideen und hybriden Formen zur Moderne beigetragen hat.

„Schindler hat die Betonflächen seines Hauses selbst gegossen, Beton war in der damaligen Zeit exklusives Material“, sagt die Kuratorin Bärbel Vischer. „Er hat auch viel mit Holz gearbeitet und Wände aus Papier gestaltet, die immer wieder ausgewechselt werden müssen. Schiefe Wände, schiefe Türen eröffnen immer wieder neue Perspektiven.“

Mit verzerrter Geometrie, verwinkelt-angeschrägten Flächen, offenen Einfassungen, spitzen Bugformen, tiefen Zimmergründen und transparenten Fensterwänden schuf Schindler eine eigene Ästhetik des bewohnten Raums, die perfekt mit der landschaftlichen Weite Kaliforniens korrespondierte. Dementsprechend liebte vor allem Hollywood seine Entwürfe. Die hier in den 20er- bis 40er-Jahren entstandenen Häuser sind Meisterwerke der Architekturgeschichte.

MAK würdigt das Schindler House - Eine Ikone der Architektur in L. A.

Inspiriert von Schindler

Ein Fokus der Ausstellung liegt auf 17 Künstlern und ehemaligen Stipendiaten in L. A., die von Schindler inspiriert waren und sind.

Da begegnet man u. a. den „Wise Corners“ von Andreas Fogarasi. Fotografien von Julius Shulman aus den 50er- bis 90er-Jahren zeigen, wie es gewesen sein könnte, im Schindler House zu leben; außerdem Dorit Margreiters Fotoserie „Textile Blocks“ (2019) und Stephen Prina, der seine Möbel-Installation „As He Remembered It Living Room Category“ (2011) in Erinnerung an Pauline Schindler, die Ehefrau des Architekten, pink einfärbte: Sie hatte einen ganzen Raum samt Möbeln im Haus bemalt – in der Modefarbe Pink.

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