MAK-Chefin Hollein: "Kein Fehler, manche Dinge schnell umzusetzen"

MAK-Chefin Hollein: "Kein Fehler, manche Dinge schnell umzusetzen"
Die Museumschefin über das MAK, über Protest, Klimawandel und Nachhaltigkeit, den Prozess, ein Absperrband zu entfernen, und eine prominente Retrospektive 2025.

Seit 2021 leitet Lilli Hollein das Museum für Angewandte Kunst (MAK), dessen Programm 2024 sie nun präsentierte. Für 2023 vermeldet das MAK ein Besucherplus von 18 Prozent gegenüber 2022.

KURIER: Damit hat man das Vor-Pandemie-Niveau von 2019 nicht wieder erreicht, oder?

Lilli Hollein: Das stimmt. Und so sehr es sicher ein Ziel ist, dieses einmalige All Time High 2019 möglichst bald wieder zu erreichen ist, bin ich sehr guten Mutes. Die Besucherzahlen, vor allem ihre Struktur, zeigen, dass wir das auf dem richtigen Weg sind.Wir haben schöne Zuwächse bei unter 19-Jährigen, Schulklassen, und sehr viele junge Einzelbesucher. Wir haben sehr viel internationales Publikum und viele Nicht-Wienerinnen und -Wiener. Wir liegen über 2017 (damals an allen Standorten zusammen 169.000 Besucher, Anm.). Das ist, finde ich, sehr gut.

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Trotzdem ist das MAK kein leichtes Haus, das einfach große Namen rausposaunt, zu denen die Leute automatisch kommen.

Dass sie aber kommen, zeigt: Wir verschränken als Spartenmuseum unsere Sammlungen mit Themenkomplexen, die hier im Haus repräsentiert sind und die die Themen des Anthropozän, des neuen, vom Menschen bestimmten Zeitalters sind, und historische Themen mit der Gegenwart. Das zieht. Und wir punkten verstärkt auch beim touristischen Publikum, das nach Wien kommt. 2025 stellen wir die Schausammlung „Wien 1900“ neu auf. Und das sind sicher Themen, die gerade für touristisches Publikum – gut aufbereitet! – wichtig sind.

„Protest/Architektur“ beschäftigt sich mit „Barrikaden, Camps, Sekundenkleber“ und läuft von 14.2. bis 25. 8.

„Troika“ (1. 5. bis 11. 8.) ist ein Projekt des MAK im Rahmen der ersten „Klima Biennale“ – eine immersive Rauminstallation nimmt u. a. die (Fehl-)Anpassung der Lebewesen an den Klimawandel in den Fokus. 

„Iconic Auböck“ (15. 5. bis 13. 10., Design Lab) widmet sich der Werkstätte Auböck, die das österreichische Design prägte. 

100 österreichische Designobjekte zeigt „Aut Now“ (18. 9. bis 18. 5. 2025, MAK Contemporary). 

Und „Peche Pop“ (11. Dezember bis 11. Mai 2025) widmet sich als einer der Jahreshöhepunkte dem Werk von Dagobert Peche (1887–1923).

2025 folgt Helmut Lang: Ab Ende 2025 zeigt das MAK eine Retrospektive zur österreichischen Mode- und Kunstikone Helmut Lang. Er feiert 2026 seinen 70er.

 

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