Ludwig Anzengruber im Werk X: „I’ bin gegen des Virus!“

Grelle Revue: Miriam Fussenegger und Peter Pertusini
Harald Posch überfrachtet die Komödie „Der G’wissenswurm“ mit Philosophie, Soziologie, Gesellschaftskritik und Corona-Statement

Die Welt ist eine andere geworden. Und die Saison, die das Werk X unter das Motto „Arschloch und Heimat“ gestellt hatte, vorbei. Dennoch hielt Kodirektor Harald Posch an seinem Plan fest, eine Komödie von Ludwig Anzengruber als Basis für eine Auseinandersetzung mit dem Ruralen heranzuziehen. Und so hatte „Der G’wissenswurm – The unintentional end of Heimat“ eben erst jetzt in Meidling Premiere.

Dass dem Abend eine gewisse Aktualisierung nottun würde, dürfte Posch klar gewesen sein. Christoph Griesser poltert daher als Wastl mehrfach tirolerisch trotzig: „I’ bin gegen des Virus!“ Diese Botschaft nimmt man gerne mit. Was Posch sonst noch wollte, ist hingegen unklar. Denn viel Anzengruber ist in seiner „extremen“ Bearbeitung nicht übrig geblieben.

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