Durchnässt in Stimmung
Doch kurz nach 18.00 Uhr starteten Milky Chance dann ihr ansprechendes Konzert, das mit fröhlichen Tanzbeats die durchnässten Besucher sofort in Festivallaune versetzte und gut in Stimmung brachte – für Kings Of Leon, die als Headliner am Programm standen.
Und auch der Rest des Line-Ups verspricht zu halten, was sich die Festival-Veranstalter auch heuer wieder auf die Fahnen geschrieben haben: „Quality music for quality people“ mit Acts wie Gossip, Deichkind, Nina Chuba oder Sam Smith.
Millionen wert
Premiere hatte das Event, das am Urfahraner Markt am linken Donauufer in Linz stattfindet, im Juni 2023. 62.000 Besucher waren damals an drei Tagen zu Acts wie Florence + The Machine oder Apache 207 gepilgert.
Obwohl das Festival damals ein Minus machte (womit der Veranstalter aufgrund der höheren Kosten bei der Markteinführung aber gerechnet hatte), schnitt es bei einer Studie zur Wertschöpfung der Musikwirtschaft in Österreich sehr gut ab. Für die Stadt Linz war das Lido Sounds ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, denn rund ein Drittel der 62.000 Besucher übernachtete in der Region.
Man errechnete eine direkte Bruttowertschöpfung beim Festival von 3,6 Millionen Euro und zusätzlich eine indirekte – über die Ausgaben der Besucher außerhalb des Festivalgeländes in den Lokalen und Hotels in und um Linz – von 4,3 Millionen.
Endlich Sonnenschutz
Damit die „quality people“ ein entspanntes Festival-Erlebnis haben, haben Festivalleiter David Dittrich und sein Team einiges am Gelände verbessert. Allen voran in Bezug auf den fehlenden Sonnenschutz und fehlende Sitzgelegenheiten, die voriges Jahr der größte Kritikpunkt der Besucher waren. „Wir haben vor der Lido-Main-Stage drei 100 Quadratmeter große Sonnensegel aufgestellt“, erklärt Dittrich im KURIER-Interview.
„Aber vor allem haben wir auch den Treppelweg an der Donau in das Festivalgelände integriert. Das konnten wir voriges Jahr nicht. Das gab uns die Möglichkeit, mit dem Hopfengarten und der Oasis zwei Bereiche zu schaffen, in denen man auch Schatten findet, entspannt sitzen und sich ein wenig aus dem Festival-Trubel rausnehmen kann.“
Ein zweite wesentliche Veränderung ist, dass die Ahoi-Pop-Stage heuer auch eine Open-Air-Bühne statt in einem Zelt ist, wo es voriges Jahr arg eng und stickig sein konnte. Dadurch gewinnen die Veranstalter dort aber auch mehr Platz für das Publikum, sodass auf der Zweitbühne auch so renommierte Acts wie Deichkind auftreten können.
Mehr Tagestickets
Trotzdem wird das Festival heuer wieder von rund 80 Prozent Gästen mit Tagestickets und 20 Prozent Besuchern mit 3- oder 4-Tagespässen frequentiert werden. „Das ergibt sich aus unserer Programmierung, bei der wir versuchen, jeden Tag einem speziellen Genre wie Rock, Pop oder Hip-Hop zu widmen“, sagt Dittrich. „Vor allem aber daraus, dass das ein Stadtfestival ist, bei dem um 23.00 Uhr und am Sonntag um 22.00 Uhr Schluss ist und wir mit Sonderzügen im Nah- und Fernverkehr so gut angebunden sind, dass die Besucher – wenn sie nur den Hauptact sehen wollen – danach noch heimfahren können. Auch nach Wien.“
Voriges Jahr sorgten „One Way Tickets“ für viel Verwirrung – dass man als Tagesgast, wenn man einmal am Gelände ist, nicht kurz raus- und später wieder reingehen kann. Die gibt es nicht, und gab es schon voriges Jahr nicht. „Das beruhte auf einem Missverständnis. Heuer haben wir von Anfang an klar kommuniziert, dass es uns wichtig ist, dass die Besucher für zwei Stunden rausgehen können, wenn einmal keine Band spielt, die sie unbedingt sehen wollen.“
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