Lesestoff für die Feiertage

Google hat 20 Millionen Bücher digitalisiert - Buchautoren haben deshalb geklagt
Buch-Tipps für die bevorstehenden Feiertage.

Es sind die letzten Manuskriptseiten von David Foster Wallace, gefunden in seiner Garage, wo er vor seinem Selbstmord 2008 geschrieben hat. Aus ihnen wurde ein Roman montiert – über die Langeweile bei der amerikanischen Steuerbehörde. Dementsprechend ist er schwer lesbar. Man verzweifelt. So soll es sein.

Info: David Foster Wallace: "Der bleiche König“. Übersetzt von Ulrich Blumenbach. Kiepenheuer & Witsch Verlag. 640 Seiten. 30,90 Euro.

Auch Huxleys prophetischer Klassiker muss mit der Zeit gehen – sprich: er wurde neu übersetzt. Das Komische in der schwarzen Satire auf Kapitalismus und Konsum müsse heute anders klingen als 1932, damit man es wahrnimmt . Ob sie unbedingt SO klingen muss? Was früher schlicht „Kälte“ hieß, heißt jetzt „Wintrigkeit“. Brrr.

Aldous Huxley: "Schöne neue Welt". Übersetzt von Uda Strätling.S. FischerVerlag. 368 Seiten. 20,60 Euro.

Lesestoff für die Feiertage
Weil „Das Lied von Eis und Feuer“, Band elf, noch auf sich warten lässt und die vierte Staffel der Verfilmung „Games of Thrones“ erst am Entstehen ist: Drei alte Kurzromane über den Fantasy-Kontinent Westeros, die 100 Jahre vor den bekannten Machtkämpfen spielt. Dummer Kerl will Ritter werden.Guter Pausenfüller.

George R.R.Martin: "Die Heckenritter von Westeros. Das Urteil der Sieben". Übersetzt von J. Körber, A. Helweg. Penhaligon Verlag. 416 Seiten. 15,50 Euro.

Das tausendste Buch über die Affäre Dreyfus – als Politthriller. Empfehlenswert, weil sein Blick auf den Geheimdienst des Jahres 1894 direkt zum NSA-Skandal führt. Louis Begley hatte zuletzt in einem Essay Parallelen zu Opfern im Fall Guantánamo gezogen. Auch Robert Harris bemüht sich um Präzision. Aber spannend.

Robert Harris: „Intrige“.. Übersetzt von Wolfgang Müller. Heyne Verlag. 624 Seiten. 23,70 Euro.

Die Vernünftigen kommen nicht an die Macht, die Gerechten schon gar nicht: Kästners Roman über die aus den Fugen geratene Gesellschaft vor dem Zweiten Weltkrieg heißt jetzt endlich warnend „Der Gang vor die Hunde“. So wollte er es. Nicht „Fabian“, wie es 1931 das Lektorat wünschte. Und erstmals ist er ungekürzt.

Erich Kästner: „Der Gang vor die Hunde“ Atrium Verlag. 320 Seiten. 23,60 Euro.

Lesestoff für die Feiertage
Der Wiener Manfred Chobot führt sich wieder ganz schön auf. Lässt einen Entmündigten mit 20 Euro um die Welt fahren. (Na und? Gut ist’s gegangen!) Lässt ein Känguru mit olivgrüner Jacke durch den australischen Busch springen ... Erzählungen aus der Welt, die zusammenrückt, während Menschen auseinanderdriften.

Manfred Chobot: „Mich piekst ein Ameisenbär“ Löcker Verlag. 200 Seiten. 19,80 Euro.

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