"Lady in the Lake": Großartige Serie mit Natalie Portman

"Lady in the Lake": Großartige Serie mit Natalie Portman
"Lady in the Lake" ist eine auf dem gleichnamigen Kriminalroman von Laura Lippman basierende Miniserie. Abrufbar auf AppleTV+.

Wenn der preisgekrönte Filmemacher Steven Spielberg in der New York Times ein Buch rezensiert und dabei von einer „besonderen“, ja, „außergewöhnlichen“ Geschichte schreibt, wird man hellhörig. Es handelt sich bei diesem Buch um Laura Lippmans Roman "Lady in the Lake", der in den USA 2019 veröffentlicht wurde. Hierzulande ist der Krimi unter dem Titel „Wenn niemand nach dir sucht“ 2021 im Kampa Verlag erschienen und hat im Gegensatz zu den USA kaum mediale Aufmerksamkeit bekommen. Das könnte sich mit der nun auf AppleTV+ veröffentlichten Verfilmung aber ändern. 

Aus dem Buch wurde eine Serie mit sieben Folgen – umgesetzt von der Regisseurin Alma Har’el. Für die Hauptrolle konnte Natalie Portman gewonnen werden – sie glänzt als Maddie Schwartz, deren Leben durch einen Vorfall auf eine andere Bahn katapultiert wird. Ausgerechnet an Thanksgiving, an dem Tag, an dem in den USA die Familie bzw. der Truthahn im Vordergrund steht. Aber Maddie Schwartz will nicht feiern, sondern nach einem vermissten Mädchen namens Tessy Hurst suchen. Ihr Mann hat dafür kein Verständnis, denn wer bereitet dann das Essen zu? 

Dieses Macho-Gehabe ist im Jahr 1966 zwar noch salonfähig, aber als das vermisste Mädchen kurz danach ermordet aufgefunden wird, ist Maddie fest entschlossen, den Mörder zu finden. Das Leben als jüdische Hausfrau und Mutter eines Sohnes in Baltimore (Maryland) interessiert sie nicht mehr. Sie will ihre (schwierige) Vergangenheit hinter sich lassen und sich als Enthüllungsjournalistin neu erfinden.

Rassismus

In ihrem von Regisseurin Alma Har'el bildgewaltig und mit viel Aufwand inszenierten Aufbruch in ein neues Leben verschränkt sich Maddies Leben mit dem der toten schwarzen Bürgerrechtlerin Cleo Sherwood (Moses Ingram), deren Leiche ein paar Serienminuten später im Stadtpark gefunden wird.

Laura Lippmans Romanvorlage und damit auch die Serie basieren auf zwei realen Morden, die beide im Baltimore der 1960er-Jahre passiert sind. Während der Tod des jüdischen Mädchens große Aufmerksamkeit in den Medien erregt, ist der Mord an der Afroamerikanerin kaum ein Thema.

„Lady in the Lake“ ist nicht nur eine spannungsgeladene Krimiserie, sondern thematisiert den damals noch allgegenwärtigen Rassismus gegenüber Afroamerikanern in den USA, der in Baltimore bis heute anhält. Die Serie zeigt auch die Kluft, die damals zwischen dem bestand, was Frauen sein sollten, und dem, was sie sein wollten.

Kommentare