La Mancha": Robert Meyer ist "Glücksfall

Robert Meyer ist Don Quixote, Boris Pfeifer sein Sancho
"Der Mann von La Mancha" feiert in der Inszenierung von Olivier Tambosi am Samstag seine Premiere

Jubiläen muss man feiern, wie sie fallen. Das dachte man sich wohl auch an der Wiener Volksoper, wo am Samstag (17.10.) das Musical "Der Mann von La Mancha" Premiere hat. Vor 50 Jahren wurde der Klassiker von Mitch Leigh (Musik) und Dale Wasserman (Buch) in New York uraufgeführt und mauserte sich rasch zu einem Hit.

Pünktlich zum runden Geburtstag nimmt nun das Haus am Gürtel Don Quixotes Kampf gegen Windmühlen wieder auf – in der Regie von Olivier Tambosi, mit Direktor Robert Meyer als "Ritter von der traurigen Gestalt", aber ohne Windmühlen.

"Wir wollten – wie auch Leigh und Wasserman – kein großes Ausstattungstheater machen", sagt Regisseur Olivier Tambosi im KURIER-Gespräch. "Immerhin spielt die Rahmenhandlung in irgendeinem Gefängnis, in dem der Dichter Cervantes mit Mitgefangenen seinen ,Mann von La Mancha‘ nachspielt. Und das nur mit den Dingen, die in einem Gefängnis vorhanden sein können oder aber in die Metallkisten passen, die wir auf der Bühne verwenden", so der Musical-Debütant.

Ein Meisterwerk

Hat Tambosi gezögert, als das Angebot der Volksoper kam? "Ich gebe zu, ich inszeniere nur mehr Stücke, die mich wirklich interessieren, zu denen ich auch einen Zugang habe. Das ist nicht unbedingt gut für mein Geldbörsel, aber so halte ich es. Beim ,Mann von La Mancha‘ habe ich keine Sekunde überlegt, denn das ist ein Meisterwerk mit vielen Ebenen. Diese Ebenen wollen wir auch zeigen. Im Idealfall kann man damit jeden erreichen, egal, welchen Background er hat", so der hauptsächlich im Opernbereich aktive Regisseur.

Tambosi über die Arbeit mit Robert Meyer, der bei der bis dato letzten "Mann von La Mancha"-Produktion am Gürtel (1994 mit Karlheinz Hackl und Dagmar Koller, Anm.) noch der Sancho war: "Wir haben ein großartiges Team aus Schauspielern, klassischen Sängern und Musical-Experten, die zu einer Einheit gefunden haben. Und Robert Meyer ist ohnehin ein echter Glücksfall."

Eine Rarität

Hat Tambosi also Blut geleckt in Sachen Musical? "Es gibt bestimmte Stoffe, die ich liebe, wie etwa ,My Fair Lady‘. Aber sonst geht die Oper vor. Ich bereite gerade Astor Piazzollas ,Maria de Buenos Aires‘ für eine Tourneeproduktion vor, dazu kommen Verdis ,Falstaff‘ und Janáceks ,Jenufa‘. Zusätzlich bin ich intensiv mit ,Amleto‘ von Franco Faccio beschäftigt." Faccios "Hamlet"-Vertonung (Libretto: Arrigo Boito) kommt 2016 in Tambosis Regie bei den Bregenzer Festspielen heraus. Tambosi: "Das ist kein Kampf gegen Windmühlen, sondern ein Werk, das richtig schön einfährt."

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