Kunst am Berg: Schöner geht’s nicht mehr

Kunst am Berg: Schöner geht’s nicht mehr
An der Glocknerstraße zeigt sich die schwierige Beziehung von Tourismus und zeitgenössischer Kunst

Die Aussicht vom Gasthaus Fuschertörl, auf 2.430 Metern Seehöhe gelegen, ist atemberaubend. Nur eine kleine Rauchwolke trübt sie kurz – sie stammt von Autos, die etwas weiter talwärts die Reifen quietschen lassen und „Gummi geben“. Der Philosoph Martin Heidegger fällt einem ein, mit seinem Werk „Die Technik und die Kehre“ hat er aber eher nicht die Kurvenbewältigung entlang der Großglockner-Hochalpenstraße gemeint.

Die Fahrzeuge passieren nahe des Gasthauses eine Tafel, die eine Autobahn entlang eines Glocknerpanoramas mit zerfließender Pasterze zeigt. Die Malerin Anna Meyer hat noch weitere dieser knallbunten, dystopisch anmutenden Gemälde auf Pulte eingeschmuggelt, die sonst Panoramabilder und Info-Tafeln tragen.

Doch was soll Kunst an einem Ort, der ästhetisch ohnehin überwältigt und touristisch zu Österreichs Hotspots zählt? Das Projekt „Serpentine“, das am vergangenen Wochenende eröffnete und bis 2022 läuft, versucht gar nicht erst, dem Spektakel der Berge ein weiteres entgegenzusetzen. Es schlägt lediglich ein paar Widerhaken ein.

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