Kulturstaatssekretärin: "Keine Entlassungen im großen Stil!“

Kulturstaatssekretärin: "Keine Entlassungen im großen Stil!“
Andrea Mayer hofft, den Großteil der Branche durch die Corona-Krise zu bringen.

Andrea Mayer, die parteifreie Kulturstaatssekretärin, agiert im Lockdown wie eine Versicherung, die es wieder gut macht – mit Schmerzensgeld. Und wie die Kirche, die auf später vertröstet.

KURIER: Es herrscht weiterhin die Meinung vor, dass die Kultur in der Regierung zu wenig Stellenwert hat. Können Sie das nachvollziehen?

Andrea Mayer: Ich sehe das nicht so. Was die Regierung an konkreten Wirtschaftshilfen für den Bereich aufgestellt hat, lässt sich auch im internationalen Vergleich sehen. Wir haben für Kunst und Kultur zusätzlich 250 Millionen Euro in die Hand genommen. Allein für die freischaffenden Künstlerinnen und Künstler wurden bisher 80 Millionen Euro ausgeschüttet. Da sind die Zahlungen des Härtefallfonds noch gar nicht mitgerechnet. Daran sieht man, wie wichtig die Künstler genommen werden, wie wertgeschätzt ihre Arbeit wird.

Aber alle, Manager wie Künstler, haben immer wieder Grund zum Grummeln.

Ich verstehe die Kulturbranche. Es ist zermürbend, wenn man so viele Monate nur so wenig künstlerisch tätig sein kann. Und das lässt sich auch nicht mit Geld kompensieren. Ja, wir bemühen uns um Öffnungsschritte, wir bemühen uns, eine Perspektive zu geben, aber die Pandemie ist eben schwer vorhersehbar. Und daher mussten wir unsere Pläne verwerfen. Das ist ein Dilemma.

Kommentare