Kulturgeschichte: Das Imageproblem der Abenteurer

Kulturgeschichte: Das Imageproblem der Abenteurer
Die Aufarbeitung des Kolonialismus passiert nicht nur in Museen, sondern auch in der Popkultur

Captain Cooks „Endeavour“ wurde in Neuseeland nicht nur freundlich willkommen geheißen. Als vergangene Woche ein Nachbau des Schiffs in der Stadt Gisborne anlegte, um des 250. Jahrestags der Landung des britischen Kapitäns zu gedenken, regte sich Protest der Maori-Bevölkerung: Dass der Beginn der Kolonisation offiziell gefeiert werde, sei falsch.

Die Reisen von Cook können heute ebenso wenig als heldenhafte Unternehmungen gelten wie die Tour des Norwegers Thor Heyerdahl, der 1947 mit dem Floß „Kon-Tiki“ über den Pazifik segelte. Im Frühjahr versprach dessen Sohn, Kultgegenstände, die Heyerdahl von der Osterinsel mitgenommen hatte, an ihren Ursprungsort zurückzustellen. Auch in Neuseeland wurden parallel zu den Cook-Feiern Gegenstände aus britischen Sammlungen zurückgeführt: Federführend war dabei die österreichisch-australische Forscherin Khadija von Zinnenburg Carroll, die TBA21-Academy von Francesca Thyssen-Bornemisza förderte ihr Filmprojekt dazu.

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