Corona-Absagen werden für Künstler und Institutionen zum Geldproblem
Die Absagen im Kulturbereich auf Grund der Corona-Verordnung hinterlassen viele Fans, die sich auf unterhaltsame Abende gefreut haben, enttäuscht und viele Veranstalter vor organisatorischen Großherausforderungen. Für viele Künstler und Institutionen aber hinterlässt die Absage der größeren und großen Veranstaltungen bis Monatsende ein weiteres Problem: Dass es in der Kultur nämlich, vielleicht rascher als in der Wirtschaft, an die Existenzgrundlage geht.
Coronavirus: Absagen für Kulturevents in Österreich
Viele Künstler vor allem im freien Bereich sind selbstständig tätig - und sehen sich daher einer geringen Einnahmeplanbarkeit gegenüber. Da kann ein Entfall eines als sicher angenommenen Einkommens rasch große Schwierigkeiten hervorrufen. Vor allem, da viele Verträge keine Ausfallshaftung vorsehen. Die soziale Lage vieler Künstler ist prekär; durch die nunmehrigen Absagen verpuffende Investments sind oft nicht einzuspielen.
Aber selbst bei großen Institutionen geht es hier rasch an die Grenzen: So muss die Staatsoper einen großen Personalstand weiterzahlen, verliert aber pro Abend rund 130.000 Euro an Einnahmen. „Ich glaube wirklich, dass wir da Unterstützung brauchen vom Staat", sagte der scheidende Staatsoperndirektor Dominique Meyer zur APA. Meyer leitet derzeit zwei geschlossene Opernhäuser - auch die Scala, zu der er im März wechselte, ist wegen Corona geschlossen.
Und die jetzigen Absagen haben auch Welleneffekte in die Zukunft: So finanzieren in kleinen Theatern die jetzigen Aufführungen die Proben für die künftigen; auch hier kann es in Folge zu Ausfällen kommen.
Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek sagte auf KURIER-Anfrage: "Wir sind dabei zu klären, ob und wie die Auswirkungen auf die Kulturbranche abgefedert werden können." Die Absage der kommenden Wochen seien für "den österreichischen Kunst- und Kulturbetrieb eine große Herausforderung. Es ist eine außergewöhnliche und noch nie dagewesene Situation. Wir sind dabei die Folgen abzuschätzen".
SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda fordert ein Hilfspaket für die Kultur:
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