Künstlerin Monica Bonvicini setzt Arbeit mit König-Galerie aus

Monica Bonvicini
Die Kokoschka-Preisträgerin will Klärung der #MeToo-Vorwürfe gegen den Galeristen Johann König abwarten

Die Künstlerin Monica Bonvicini - in Österreich als langjährige Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien sowie als Trägerin des Oskar-Kokoschka-Preises 2020 bekannt - setzt ihre Zusammenarbeit mit der Berliner König Galerie aus. Hintergrund sind die durch die Berichterstattung der Wochenzeitung ZEIT erhobenen Vorwürfe gegen den Galeristen Johann König: Er soll 2017 Frauen sexuell bedrängt haben. König bestreitet die Vorwürfe.

"Wir halten dies für den richtigen Schritt angesichts der anhaltenden Gerüchte und der Reaktionen in den sozialen Medien, deren Natur es ist, dass wir sie nicht widerlegen und ihnen nur eingeschränkt begegnen können", verlautbarte die Galerie auf ihrem Instagram-Kanal. "Richtig aber ist, dass es aktuell gegen Johann König nicht ein einziges Ermittlungs- und auch kein gerichtliches Verfahren, weder zivil- noch strafrechtlich, gibt."

Juristische Kämpfe

König war seinerseits juristisch gegen die ZEIT vorgegangen und hatte zuletzt eine einstweilige Verfügung gegen zentrale Behauptungen des im September veröffentlichten Artikels erwirkt. Bonvicini, die ihrerseits eine feministische Position vertritt und sich in ihren Werken sehr häufig mit Apparaten und Ästhetiken der Macht auseinandersetzt, sei ihrerseits aufgrund ihrer Assoziatiion mit der Galerie "Anfeindungen ausgesetzt, die sie als Person, ihre Arbeit und die bevorstehende Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie, die ohne finanzielle Unterstützung von uns wird, betreffen", heißt es in dem Statement, das von König selbst, seiner Frau Lena sowie der Parnerin Laura Attanasio unterzeichnet ist.

Die König Galerie betreibt neben ihrem Standort in Berlin eine Galerie in Seoul; eine Dependance in Wien wurde kürzlich wieder geschlossen. In naher Zukunft sei ein "Pop-Up" in Mexico City geplant, hieß es.

Kommentare