Künstlerclubs im Belvedere: Wo wenig Licht ist, ist viel Schatten

Künstlerclubs im Belvedere: Wo wenig Licht ist, ist viel Schatten
Eine Schau über „Die Avantgarde im Nachtcafé“ widmet sich einem spannenden Thema, bleibt aber in der Umsetzung unentschlossen

Es hat sich schon herumgesprochen: Die eingelernten Muster, Kunst zu betrachten – mit Respektabstand zur Wand, in einem möglichst neutralen Raum – haben sich aufgelöst. Das liegt zum einen an technischen Neuerungen – vom Blick durchs Smartphone bis zur Virtual-Reality-Brille –, zum anderen an der Erkenntnis, dass Kunsträume historisch gesehen nur selten neutral waren: Kirchen, Schlösser oder Wunderkammern bilden ebenso ein sinnliches Biotop für einzelne Kunstwerke wie Privaträume, Restaurants oder Cafés. Sie alle ermöglichen das Eintauchen in ein ästhetisches Erlebnis. Der neudeutsche Begriff dafür, „Immersion“, erlebt derzeit einen Höhenflug im Kunstdiskurs.

Insofern liegt die Ausstellung „Into the Night – die Avantgarde im Nachtcafé“, die bis zum 1. Juni im Unteren Belvedere zu sehen ist, voll im Trend: Verspricht sie doch einen Blick auf jene Räume, die vom späten 19. bis zum mittleren 20. Jahrhundert ein Verschwimmen ästhetischer Grenzen ermöglichten und kreative Köpfe zu neuartigen Gesamtkunstwerken – mit Malerei, Kunsthandwerk, Theater, Musik, Performance – inspirierten.

Kommentare