Kleber auf Dino, Blut auf Clown: Kein Ende von Störaktionen in Museen

Kleber auf Dino, Blut auf Clown: Kein Ende von Störaktionen in Museen
Nach Vermeer weitere Attacken auf Toulouse-Lautrec und ein Skelett: Restauratoren protestieren, Albertina-Chef ortet keine Gesprächsbereitschaft.

Die Suppendosen überschlagen sich: Am Montag wurde bekannt, dass im Pariser Musée d'Orsay bereits am vergangenen Donnerstag eine Attacke auf zwei Kunstwerke in letzter Minute verhindert wurde. Eine Frau wollte dort laut der Zeitung Le Parisien ihr Gesicht an ein berühmtes Selbstporträt Vincent Van Goghs kleben und ein Bild von Paul Gauguin mit Suppe bewerfen. In Berlin ist die Polizei am Sonntag zu gleich zwei Störaktionen in Museen gerufen worden. In der Alten Nationalgalerie hatte eine Person das verglaste Gemälde „Clown“ von Henri de Toulouse-Lautrec und die dortige Wandbespannung mit einer Kunstblutflüssigkeit beworfen und sich an die Wand neben das Gemälde geklebt. Im Museum für Naturkunde klebten sich zwei Klimaaktivistinnen an den Haltestangen eines Dinosaurierskeletts fest.

Auch Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte am Montag die Aktionen scharf. Am vergangenen Donnerstag waren in Den Haag drei Aktivisten nach einer Attacke auf das Gemälde „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ von Johannes Vermeer festgenommen worden.

Erdäpfelpürree-Attacke auf Monet-Gemälde

Die Attacke auf das Bild Toulouse-Lautrecs konnte zunächst keiner konkreten Aktivistengruppe zugeordnet werden - laut Polizei hatte die agierende Einzelperson für mehr Demokratie demonstrieren wollen und im Saal auch Flugblätter verteilt. Zu der Dino-Aktion in Berlin äußerte sich die Protestgruppe „Letzte Generation“ - sie hatte zuletzt die Erdäpfelpürree-Attacke auf das Monet-Gemälde "Heuschober" im Museum Barberini Potsdam zu verantworten. „So wie den Dinosauriern damals drohen uns Klimaveränderungen, denen wir nicht standhalten können. Wenn wir uns nicht mit dem Aussterben bedroht sehen wollen, müssen wir jetzt handeln.“ 

Dass Dinosaurier nach breiter wissenschaftlicher Übereinkunft nicht durch selbst verschuldeten Klimawandel, sondern durch einen Meteoriteneinschlag ausstarben, hinderte die Gruppe, die anderswo sehr wohl ihre Unterstützung der Wissenschaft bekundet, nicht an dieser Argumentation.

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