Kämpfende Frauen – die feministische Seite der "AZ"

Eva Geber über den politischen Kampf von Frauen um 1900.
Die "Arbeiter-Zeitung" ist österreichische Zeitungsgeschichte. Ein neues Buch erinnert an das feministische Engagement der "AZ"-Redakteurinnen.

Die Arbeiter-Zeitung ist ein Stück Geschichte. Gegründet 1889 von Victor Adler als sozialistisches Zentralorgan, hatte sie Einfluss in ganz Europa und war nach 1945 Wegbegleiterin des österreichischen Wiederaufbaus.

Nach dem Krieg war die Arbeiter-Zeitung (AZ), die ab 1934 in der Illegalität erschienen war, für viele Österreicher wichtiges Symbol für die wieder erlangte Freiheit.1991 musste das Traditionsblatt sein Erscheinen einstellen.

Die Publizistin Eva Geber, die 35 Jahre für AUF. Eine Frauenzeitschrift im Einsatz war, hat sich nun auf die Spuren der frühen Heldinnen der legendären Zeitung gemacht: Journalistinnen, die in der AZ ab 1900 bis zum Verbot der Zeitung die Leistungen von Frauenrechtlerinnen publizistisch würdigten und so sichtbar machten.

Kämpfende Frauen – die feministische Seite der "AZ"
Darunter die Journalistin Adelheid Popp (sie war auch Herausgeberin der Arbeiterinnen-Zeitung, später Die Frau), die über die deutsche Feministin Lily Braun als „vorbildlichen Typus der kämpfenden Frau“ schrieb, oder Therese Schlesinger, die Rosa Luxemburgs frühen „genialen Einblick in die Triebkräfte der Weltpolitik“ schildert. Journalistin Marianne Pollak würdigte an der französischen Schriftstellerin George Sand die „Intensität ihres Lebens“, und Emma Adler erzählte beeindruckt, doch nicht kritiklos von der schillernden Gestalt Olympe de Gouges, die schon während der französischen Revolution für Frauenrechte eintrat.

INFO: Eva Geber: „Der Typus der kämpfenden Frau“. Frauen schreiben über Frauen in der Arbeiter-Zeitung von 1900–1933, Mandelbaum Verlag. 202 Seiten. 19,90 Euro.

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