"Jedermann" Lars Eidinger: „Ich möchte frei sein in meinem Ausdruck“

Im Februar 2022 präsentierte Lars Eidinger seine Fotografien in Wien – in der Galerie Alba
Lars Eidinger über den Schauspieler in sich, seine Lieblingsrolle und das Verschwinden des Glaubens im Kapitalismus

Lars Eidinger war vergangenen Sommer in Salzburg präsent wie kaum jemand. Nicht nur, weil er den Jedermann spielte. Sondern weil er sich viele Premieren der Festspiele ansah – und in seinem glitzernden Chanel-Jackerl herausstach. Es sei aber nie sein Bestreben gewesen, eine öffentliche Figur zu sein, sagt er. „Ich ziehe an, was mir gefällt.“ Und wenn es ihm Spaß macht, lackiert er sich die Nägel. Das sei ein Akt der Befreiung.

Es machte ihm auch Spaß, den reichen Lebemann zu spielen. Zumal er in seinen Text eine Passage integrierte, die nicht von Hugo von Hofmannsthal stammt, sondern von Bertolt Brecht aus dessen kapitalismuskritischem Stück „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“: „Das ganze System ist eine Schaukel, mit zwei Enden, die voneinander abhängen. Und die oben sitzen oben nur, weil jene anderen unten sitzen.“

Aber nicht nur er fand großen Gefallen an der Produktion. Und so sagte das gesamte Ensemble für 2022 zu, auch Verena Altenberger, Angela Winkler und Edith Clever.

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