Sehnsucht und Melancholie treffen auf polare Luftmassen

Kai Gundelach kommt zum JaJaJa-Festival ins WUK.
Ein Abend im Zeichen der Newcomer: Der "JaJaJa"-Konzertabend bringt nordisches Liedgut ins WUK.

Kommenden Freitag kann man seinen kratzigen Norweger-Pulli, den mit den süßen Rentieren drauf, aus dem Kasten ziehen und ausführen. Im Rahmen des JaJaJa-Festivals ist man damit modetechnisch nämlich auf der sicheren Seite, also passend gekleidet. Denn es geht auf eine musikalische Expedition durch die nördlichsten Regionen dieses Planeten: Präsentiert werden im Wiener WUK nordische Hoffnungsträger im Einzugsbereich von Pop, Rock und Elektronic. Sie heißen Have You Ever Seen The Jane Fonda Aerobic VHS, Axel Flóvent, Gundelach, Chinah und kommen aus Finnland, Island, Norwegen und Dänemark. Dass man in diesen Breitengraden die Hälfte des Jahres gerne nachdenklich vor dem Kamin sitzt und ins Feuer schaut, liegt in der Natur der Sache, also am Umstand, dass es dort oben im Winter sehr lange sehr dunkel und kalt ist. Und da sich die ewige Nacht nicht so leicht mit Sonnenlicht in Tablettenform, einer Infrarotkabine oder einem Saunagang kompensieren lässt, drückt sich die Sehnsucht nach wärmeren wie helleren Zeiten eben in der Musik aus: "Im Winter ist es sehr dunkel, das gibt mir viel Inspiration", sagt Kai Gundelach im KURIER-Interview.

Sehnsucht und Melancholie treffen auf polare Luftmassen
Honorarfrei. Credit: INK Music

Der Musiker, der außerhalb von Oslo geboren und aufgewachsen ist, wird in diversen Musikblogs gerade heftig abgefeiert. Zu Recht. Denn in seinen Tracks schmerzt die Liebe auf schöne und tanzbare Weise. "I saw the ashes of our love on the ground" singt Gundelach etwa in "Space Echo", einer von sechs Nummern seines kürzlich veröffentlichten Mini-Albums. Darauf kommt erstimmlich und gefühlsmäßig dem britischen Musiker James Blake sehr nahe. Gundelachs soulige wie fragile Kopfstimme wird von dichten Klangwolken umhüllt, im Hintergrund irrlichtern Synthesizer und der Bass schlendert mal verschlafen, mal aufgeregt durch die Songs. Groß!

Info: Gundelach tritt am 27. 1. beim JaJaJa-Festivals im WUK auf. Mit dabei sind Have You Ever Seen The Jane Fonda Aerobic VHS, Axel Flóvent und Chinah.

Musikbeiträge der Musiker und Bands, die beim JaJaJa-Festival auftreten

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