Nitsch sagte 6-Tage-Spiel ab, dirigiert in Bayreuth "Fluss der Farben“

Nitsch sagte 6-Tage-Spiel ab, dirigiert in Bayreuth "Fluss der Farben“
Hermann Nitsch ergänzt in Bayreuth drei konzertante Aufführungen der „Walküre“ mit Malaktionen. Günther Groissböck sagte ab.

Am Montag wäre es endlich so weit gewesen: Bei Sonnenuntergang hätte im Innenhof von Schloss Prinzendorf im Weinviertel das neue „6-Tage-Spiel“ des Orgien Mysterien Theaters begonnen. Das gab Hermann Nitsch Anfang dieses Jahres in einer Aussendung bekannt.

Schon lange hatte der Mitbegründer des Wiener Aktionismus auf das zweite „6-Tage-Spiel“ seines Lebens – das erste fand 1998 statt – hingearbeitet. Doch dann kam alles anders, das gewaltige Existenz- und Daseinsfest musste auf 2022 verschoben werden. Einerseits wegen der Auswirkungen der Pandemie. Denn lange Zeit wusste niemand, was im Sommer möglich sein würde. Ein „6-Tage-Spiel“, bei dem die Gäste nicht nur distanzierte Zuschauer, sondern auch involvierte Teilnehmer sein sollen, funktioniert aber nicht mit zugewiesenen Plätzen oder Abstandsregeln.

Und andererseits, weil „der Nitsch“ ein ehrendes Angebot bekam: „Der Kulturdezernent von Bayreuth hat mich gefragt, ob ich nicht die ,Walküre‘ gestalten will – unter ganz anderen Voraussetzungen: Es handle sich um eine konzertante Aufführung, die Sänger würden wie bei einem Oratorium an der Rampe stehen, und ich solle parallel dazu eine Aktion machen.“ Ein solches Angebot konnte Nitsch nicht ausschlagen: „Weil ich die Musik von Richard Wagner liebe.“

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