Hermann Nitsch: „Blut und Fleisch wird zu Blumenfleisch“

Hermann Nitsch: „Es war eine gewisse Ekstase und Erregung intendiert“
Der Aktionskünstler und Maler im Interview über seine neuen Arbeiten (ab nun im Nitsch Museum) und die Auferstehung

Der alte Herr und große Meister verblüfft auch mit knapp 82 Jahren: Ab heute, 1. Juli, präsentiert er im Nitsch Museum Mistelbach großformatige Gemälde – in völlig ungewohnten, leuchtend hellen Farbkombinationen. Sie entstanden auf dem „Schüttboden“ von Schoß Prinzendorf bei der 81. und 82. Malaktion zwischen Juli 2019 und April 2020. Als „Schüttbilder“ sind sie aber kaum erkennbar: Hermann Nitsch arbeitete über die Grundierung, die ihn bloß inspirieren sollte, mit pastos aufgetragener, richtig „durchgekneteter“ Acrylfarbe.

Dieser lebensbejahende „Auferstehungszyklus“ wird um neue „Rinnbilder“ an den Stirnseiten, einem riesigen Feld mit kräftigen Ölkreidezeichnungen und Farbskalen ergänzt. Dass in der riesigen Installation prächtige Gladiolensträuße, alte Messgewänder sowie sehr exakt aufgelegte „Bordüren“ aus Papiertaschentuchstapeln und Zuckerwürfeln nicht fehlen dürfen, versteht sich von selbst. Und „der Nitsch“ ist sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis.

Kommentare