Heltau: Er ist und bleibt der Größte

Heltau: Er ist und bleibt der Größte
Der Doyen des Hauses entführte gemeinsam mit den ausgezeichneten Wiener Theatermusikern in die Vergangenheit. Weltklasse!

Darf man es so sagen? Die Abende mit einem Michael Heltau – sie zählen zum Besten, das das Theaterleben zu bieten hat. Warum? Ganz einfach: Der Burg-Doyen erklärt das Theater, seine Magie, diesen schönen Zustand zwischen Wachen und Träumen. Denn bei Heltau wird die Welt zur Bühne, und die Zeit, ja die Zeit, die steht still. So wie im Burgtheater, wo Heltau mit den fabelhaften Wiener Theatermusikern zu einer persönlichen Zeitreise bittet. Denn "Es ist immer jetzt." Das Jetzt eines Jacques Brel, eines Charles Trenet, eines Franz Lehár oder eines Kurt Weill. Und das Jetzt eines Michael Heltau, der verführt, der verzaubert, der begeistert, der in seinem Herzen ein Kind geblieben ist, und das gar nicht verleugnen will. Der große Bühnenmagier Heltau – er singt (in den klugen Arrangements von Tscho Theissing und dem Buch von Loek Huisman) über das Leben, die Liebe, die Welt. Natürlich war er "der Joe", selbstverständlich führt "Madame" da ihren Hintern durch die ganze Welt spazieren, und "Amsterdam", ja das mag er auch.

Milieu

Aber Heltau huldigt nicht nur "seinem" Brel, er huldigt auch dem Theater an sich, er weiß um "ein kleines Hotel auf der Wieden," er lässt einen "roten Luftballon" steigen, um letztendlich klar zu bekennen, dass er "das Milieu" liebt. Wie Michael Heltau das alles macht, wie er von einer Welt erzählt, die es so nicht mehr gibt – das verdient das Attribut Weltklasse. Nach minutenlangen stehenden Ovationen (das "Karussell" inklusive) sagt er "zum Abschied leise Servus". Auf ganz bald. Und bitte noch viel mehr davon.

KURIER-Wertung: ***** von *****

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