Helene Fischer war wieder in Wien: Spürt ihr das (immer noch)?
Eine Frage blieb. Ob sich Helene Fischer, wenn
- rund um ihre Beine ein Rock aus Wasser plätschert
- sie am Seil rasant unter die Stadthallendecke katapultiert wird
- sie durch einen rasch aufgestellten Gräsergarten wandelt
- sie aus der Striptanz-Box auf ein Trampolin springt
- sie die Stadthalle in ein Sternenmeer verwandeln will
- sie auf einer hochschwingenden Schaukel singt
- sie den lieben Martin aus dem Publikum veräppelt, weil er so gar nicht aussieht, als hätte er wirklich erst 25. Geburtstag
- sie gegen Ende zu EDM-Beats einarmige Liegestütze macht und "Spürt ihr das?" singt
- oder wenn, zum Schluss, ihre Backgroundtänzer mit dem Kärcher das Confetti Richtung Publikum blasen
ob also Helene Fischer sich irgendwann währenddessen, beim 71. Konzert der Tournee, denkt: Was für ein herrlicher Unsinn, den wir hier veranstalten, was für ein Quatsch?
Wohl nicht. Die deutsche Erfolgsformel hat auch am Dienstagabend, beim ersten der zwei für die krankheitsbedingt ausgefallenen Februartermine, zu gut funktioniert. Die Fischer-Königin kam, sah, kletterte, tanzte, wackelte mit jedem Körperteil, schwitzte erst ganz am Schluss bei "Atemlos" - und siegte. Die Hallenshow war gut gereift, nur noch zwei Konzerte (heute in Wien, am Samstag in Arnhem), dann ist Schluss.
Ein Jahr wird sie dann auf Tour gewesen sein, erzählt sie im fitten Eilzugstempo.
Später dann nimmt sie auch Bezug auf das, was viele lange gefordert haben - und dann überraschend fanden, als es eintrat: Nach den Ausschreitungen in Chemnitz hatte sich Fischer politisch geäußert. Nun erklärte sie, warum "ich mich politisch oft raushalte: Weil Musik meine Sprache ist." Denn die sei - dann wird es doch wieder politisch - "für alle, egal woher, egal welcher Religion". Man müsse das "Schweigen brechen", am besten mit dem gleichnamigen Lied.
Ansonsten gab es wieder viel Liebe, Sehnsucht, angedeutete Nächte, gute Laune und Mittanzmomente. Es war Fischers Jahr. Zeit für eine Pause.
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